Bad Lobenstein. Horst Zippel schlüpft in die Rolle des „Stadtstreichers Quendolin“ und bietet Führung mit Bierverköstigungen an

Horst Zippel ist ein geübter Stadtführer. Regelmäßig erklärt er Gästen die Geschichte der Stadt Bad Lobenstein. Aber am Sonnabend schlüpfte er in die Rolle des Stadtstreichers Quendolin – schon zum zweiten Mal. Diese Stadtführung ist etwas so besonderes, dass selbst Bad Lobensteiner sich für einen Platz bei dieser Tour anmelden. „Das Trinken lernt der Mensch zuerst, erst dann das Essen“, zitierte Quendolin zu Beginn der Führung. Denn das Trinken, vor allem des vergorenen Gerstensaftes, war Mittelpunkt dieser Führung. „Von Bier zu Bier – das lob ich mir“ war das Motto dieser Tour, die sehr schnell ausgebucht war. „Im vergangen Herbst hatten wir die erste Veranstaltung dieser Art“, so Gisa Kurtz von der Stadtinformation Bad Lobenstein. Diese Führung hatte so viel Zuspruch erhalten, dass man sich entschloss, eine Wiederholung anzubieten. Gisa Kurtz und Claudia Sievers waren am Sonnabend mit bei der Führung dabei und schlüpften in die Rolle der „Regisseurinnen“, wie Horst Zippel es bezeichnete. Sie achteten darauf, dass alles im Zeitplan verläuft. Denn neben einem Rundgang durch Bad Lobenstein wurde dreimal eingekehrt. Damit die Gastwirte auch Bescheid wussten, wann sie die Bierkrüge füllen sollten, gaben ihnen Gisa Kurtz und Claudia Sievers rechtzeitig Bescheid.

Denn die Geschichte der Braukunst in der Kurstadt kann mitunter ein bisschen trocken sein, daher waren in der Führung drei Kostproben mit inbegriffen. Unter anderem in der Marktbrauerei am Markt. Nachdem Stadtstreicher Quendolin die Besonderheiten des Marktplatzes – dieser wurde nämlich nach fränkischer nicht nach thüringer Weise gebaut – und den Fäßleseecher erklärt hatte, ging es in die Gaststube. Dort wurde das Kupferbier probiert. Dann ging es weiter durch Bad Lobenstein, durch die Mühlgasse, am Regionalmuseum vorbei zum Markthöhler. Dort wurden früher die Bierfässer kühl gelagert. Den Abschluss bildete ein Abendessen in der Gaststätte „Zum Fäßleseecher“.

Sophie Filipiak über Neues, das es zu entdecken gibt