Berlin. Staub aus der Sahara sorgt seit Dienstag in vielen Teilen Deutschlands für einen rötlichen Himmel – doch wie entsteht das Phänomen?

  • Wüstenstaub färbt derzeit in vielen Teilen Europas den Himmel gelb-rötlich
  • Der Staub stammt aus der Sahara in Nordafrika
  • Wie er zu uns kommt

In vielen Teilen Europas lässt sich derzeit ein besonderes Wetterphänomen beobachten: Wüstenstaub färbt den Himmel rötlich-orange bis gelb. Bereits am Montag hatte die staubige Luft Spanien erreicht. Dort wird das Phänomen "Calima" bezeichnet, was sich mit "Dunst" übersetzen lässt. Am Dienstag zogen die Luftmassen dann weiter über Frankreich und erreichten schließlich auch Deutschland. Bilder zeigen, wie der Himmel an zahlreichen Orten in rot-orangefarbenen Töne erscheint.

Saharastaub über Europa: Die spektakulärsten Bilder

Der Staub aus der Sahara färbte den Himmel über der bayerischen Landeshauptstadt München am Dienstag gelb-orange und sorgte für eine besondere Lichtstimmung.
Der Staub aus der Sahara färbte den Himmel über der bayerischen Landeshauptstadt München am Dienstag gelb-orange und sorgte für eine besondere Lichtstimmung. © Sven Hoppe/dpa | Sven Hoppe/dpa
Die Sicht auf die Stadt Granada in Spanien ist durch Saharastaub getrübt.
Die Sicht auf die Stadt Granada in Spanien ist durch Saharastaub getrübt. © Álex Cámara/EUROPA PRESS/dpa | Álex Cámara/EUROPA PRESS/dpa
Auch die Berge im bayerischen Voralpenland verschwinden im Saharastaub.
Auch die Berge im bayerischen Voralpenland verschwinden im Saharastaub. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa | Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Der Sand aus der Sahara bedeckt den Schnee im Skigebiet Piau-Engaly im Südwesten Frankreichs.
Der Sand aus der Sahara bedeckt den Schnee im Skigebiet Piau-Engaly im Südwesten Frankreichs. © Bastien Arberet/AFP/dpa | Bastien Arberet/AFP/dpa
Die mit Saharastaub angereicherte Luft weht über das Rheintal und sorgt für rötlich verfärbtes Tageslicht.
Die mit Saharastaub angereicherte Luft weht über das Rheintal und sorgt für rötlich verfärbtes Tageslicht. © Philipp von Ditfurth/dpa | Philipp von Ditfurth/dpa
1/5

Wie entsteht das Wetterphänomen?

Der Staub stammt aus der Sahara in Nordafrika. Er besteht aus durchschnittlich fünf bis zehn Mikrometer großen Partikeln, die so leicht sind, dass sie sich mit der Luft vermischen. Insgesamt entstehen in der Sahara jedes Jahr rund 500 Millionen Tonnen Staub. Diese Aerosole, so wird die Mischung aus Staubpartikeln und Luft bezeichnet, können bis zu einer Höhe von fünf Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen.

Dort bleiben sie teilweise bis zu einem halben Jahr lang – allerdings nur, wenn es windstill ist. Durch starke Winde kann der Staub in die ganze Welt transportiert werden. Nach Europa gelangte der Staub in diesem Fall durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeerraum, das die Partikel in Richtung Norden transportierte.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Bei Niederschlägen kommt es zu "Blutregen"

Das Phänomen ist allerdings gar nicht so selten. Bis zu 15 Mal im Jahr kommt der Saharastaub bis nach Deutschland. Am häufigsten ist das im Frühling und im Sommer der Fall, oftmals bleibt das Phänomen allerdings unbemerkt. Nur wenn die Konzentration der Staubpartikel besonders hoch ist, so wie derzeit, ist er auch am Himmel zu erkennen.

Wenn der Saharastaub durch Niederschlag auf den Boden gelangt, spricht man von einem sogenannten "Blutregen". Grund dafür sind die rötlich-braunen Verfärbungen, die der Regen auf den Oberflächen hinterlässt.

Lesen Sie auch: Blutschnee – das steckt hinter dem seltenen Wetterphänomen

Der Saharastaub ist keine Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Tieren. Für die Natur hat er sogar eine positive Wirkung: Die Mischung aus Quarzsand, Ton, Gips und Algen wirkt wie ein Dünger für die Pflanzen. Laut Wetterexperten könnte das Phänomen in Deutschland noch bis Donnerstag sichtbar sein – und für weitere spektakuläre Bilder am Himmel sorgen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

(csr)