Harra. Unterhaltsamer Sonntag rings um das Heimatmuseum wurde zu einem Treffen mit bienenfleißigen Akteuren

„Hätten wir das gewusst, hätten wir unsere Scheren mitgebracht“, staunte eine Besucherin über das handwerkliche Geschick von Helmut Wirth und Michael Gassan, die am Schleifstein unermüdlich manch stumpfe Klinge zu neuer Schärfe verhalfen.

Die Scherenschleifer waren eine von vielen Attraktionen beim traditionellen Handwerkermarkt in Harra, der in diesem Jahr am Sonntag bei bestem Sommerwetter stattfinden konnte. Rings um das Museum gab es Informationsstände, Mitmach-Möglichkeiten und vor allem froh gelaunte Menschen, deren unermüdlicher Einsatz es möglich macht, diesen Handwerkermarkt seit Mitte der 1990er Jahre stattfinden zu lassen. Schwer war es beispielsweise an Siegfried Oberländer vorbeizukommen ohne der Aufforderung Folge zu leisten, einen 3,5 Meter langen Bohrer längs in einen Kiefernstamm zu treiben. Per Muskelkraft, versteht sich. Für den am Ende des Tages komplett durchbohrten Stamm hat Siegfried Oberländer eine Nachnutzung gefunden. „Der Stamm wird gestückelt und dann entstehen Partyfackeln“, verriet der Harraer. Dazu bohrt er noch seitlich ein Loch, damit eine Art Kaminzug entstehen kann. „Das brennt schön langsam von innen nach außen“, so die Erfahrung von Siegfried Oberländer, der stets beim Handwerkermarkt mitwirkt.

Sein Hobby stellte Reinhold Taut vor. Der Rentner aus Harra hat im vorigen Jahr damit begonnen, Laubsägearbeiten herzustellen. „Ich habe für meine Enkel Puzzlespiele selbst angefertigt“, war zu erfahren. Immerhin acht Enkel gehören zur Familie. Die dürften sich freuen, wenn der Opa seine lustigen Tierfiguren entstehen lässt. Verschiedene Holzarten wie Fichte, Nussbaum und Lärche finden Verwendung. „Die Bearbeitung ist dabei sehr unterschiedlich“, so die Erfahrung von Reinhold Taut.

Bei Günter Langheinrich aus Blankenstein gab es Einblicke in die Arbeit eines Imkers. In einem Schaukasten konnte jeder einem Bienenvolk bei dessen Arbeit zusehen.