Erfurt. Etwa 250 Schausteller aus ganz Thüringen nehmen in Berlin an einer Großdemonstration teil. Das Verbot von Großveranstaltungen trifft die Branche hart.

Aus allen Teilen Thüringens sind heute Schausteller bei einer Großdemonstration in Berlin dabei. „Ich schätze, es werden so 250 sein, die mit dem Bus, Zug, per Lkw oder mit dem Auto anreisen“, so René Otto, 1. Vorsitzender des Thüringer Schaustellerverbandes. „Es ist eine einmalige Gelegenheit, auf unsere Situation aufmerksam zu machen.“ Die deutschen Schausteller seien durch das Verbot der Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober faktisch mit einem Berufsausübungsverbot belegt. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

Ihre letzten Einnahmen haben sie auf den Herbstkirmessen oder Weihnachtsmärkten im Jahr 2019 erzielt. Damit sind mehr als 5000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht. Um diese dramatische Lage zu verdeutlichen, organisiert der Deutsche Schaustellerbund (DSB) die Großkundgebung mit Schaustellerfahrzeugen, die am Brandenburger Tor ihr Ziel findet. „Wenn unsere Kinder im Freibad gemeinsam im Planschbecken sitzen dürfen, muss es auch möglich sein, dass sie gemeinsam Karussell fahren können. Wenn es wieder erlaubt ist, dicht gedrängt im Flugzeug nach Mallorca zu fliegen, muss es erst recht gestattet sein, im Autoskooter nebeneinanderzusitzen“, sagt DSB-Präsident Albert Ritter. Das pauschale Verbot sei eine Ungleichbehandlung des Schaustellergewerbes gegenüber anderen Gewerbetreibenden.