Washington. Eine Autorin in den USA veröffentlicht ein Buch über Trauerbewältigung für Kinder. Nun steht die Witwe selbst unter Mordverdacht.

Als im März ihr Buch mit dem Titel „Are You With Me?“ erschien, speziell geschrieben für trauernde Kinder, vergaß Kouri Richins nicht, eine besondere Widmung für ihren ein Jahr zuvor gestorbenen Gatten Eric zu hinterlassen: „Für einen großartigen Ehemann und wundervollen Vater.“

Nach Meinung der Strafverfolgungsbehörden im US-Bundesstaat Utah war das eine tolldreiste Verklärung der Wahrheit. Die 33-jährige Mutter von drei Söhnen im Alter von neun, sieben und fünf Jahren, aus Kamas nahe Park City wurde in dieser Woche unter Mordverdacht festgenommen.

Ehemann tot im Schlafzimmer gefunden

Der Vorwurf: Sie soll ihren Mann mit einer Überdosis Fentanyl umgebracht haben, die in einen „Moscow Mule“-Cocktail gemischt gewesen sein soll. Eric Richins wurde am 4. März 2022 in Summit County im ehelichen Schlafzimmer gefunden. Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Er war bereits tot.

Kourie Richins gab damals an, mit einem der Kinder in einem anderen Zimmer ihres Hauses geschlafen und nichts bemerkt zu haben. Als sie aufstand, habe sie den Gatten, der ein Tischler-Unternehmen führte, leblos vorgefunden.

Tatwaffe Drogen-Cocktail

Im Zuge der Ermittlungen fiel der Polizei auf, dass Frau Richins bei einem Mittelsmann starke Schmerztabletten angefordert hatte, angeblich für einen befreundeten Investor. Später verlangte sie nach härteren Drogen, etwa nach dem Betäubungsmittel Propofol, an dem der Pop-Star Michael Jackson starb.

Kourie Richins erhielt schließlich für 900 US-Dollar rund 30 Fentanyl-Pillen, ein hochwirksames synthetisches Opiat, an dem in den USA jährlich Zehntausende sterben.

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Kurz danach, so steht es in Gerichtsunterlagen, sei Eric Richins nach einem Abendessen am Valentinstag (14. Februar) schwer krank geworden. Einem Freund sagte er, dass seine Frau ihn wohl vergiften wolle. Zwei Wochen später, Kourie Richins hatte inzwischen weitere Pillen geordert, war Eric Richins tot. In seinem Blut wurde die fünffache Menge einer tödlichen Dosis Fentanyl gefunden.

Offenbar nicht der erste Mord-Versuch

Laut US-Medienberichten soll Frau Richins bereits Jahre zuvor bei einem Griechenland-Urlaub den Versuch unternommen haben, ihren Mann zu vergiften. Dessen Familie hatte die Behörden über diverse Verdachtsmomente unterrichtet. Dazu gehört, dass es heftigen Streit um die Auszahlung einer Lebensversicherung gegeben haben soll. Und dass sich Eric Richins von der Immobilien-Maklerin trennen wollte. Das Paar war neun Jahre verheiratet.