Gräfenthal. Der Förderverein investiert 13.000 Euro und 800 Arbeitsstunden, um das Gräfenthaler Freibad aus den Vierzigern sommerfit zu machen.

Die ersten Badegäste können kommen. „Wir sind bereit“, sagt Torsten Scholz, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Sports und des öffentlichen Gesundheitswesens durch Erhaltung des Freibades in Gräfenthal. Der Verein sorgt rein ehrenamtlich dafür, dass die 1942 eröffnete Anlage jedes Jahr aufs Neue ihre Gäste empfangen kann.

„Wir versuchen, den aktuellen Standard zumindest jedes Jahr zu halten“, so Scholz. Seit 6. April und noch bis diesen Mittwoch haben Vereinsmitglieder und Fachfirmen Hand angelegt, vor knapp drei Wochen wurde das Becken geflutet. Werner Fischer zählt die Maßnahmen auf: „Es gab eine Beton- und Fugensanierung im Schwimmerbereich, dazu haben wir die straßenseitige Beckenwand ausgebessert und das komplette Becken neu gestrichen, was allein schon 1800 Euro an Farbe gekostet hat.“

Beton- und fugenseitig erhielt der Nichtschwimmerbereich bereits im vergangenen Jahr eine Kur, 2020 soll die Beckenwand an der Hangseite an die Reihe kommen.

„Insgesamt haben wir sicher bis zu 800 Arbeitsstunden geleistet“, schätzt Scholz. Und etwa 13.000 Euro investiert, die aus Mitgliederbeiträgen und Sponsorengeldern kommen. „Eine Probstzellaer Firma hat uns lediglich die Materialkosten berechnet und die Arbeitsleistung spendiert“, nennt Fischer ein Beispiel für Unterstützung aus der Wirtschaft.

Er selbst habe in der Herrenumkleide und im Sanitärtrakt Kleinigkeiten repariert und gemalert. „Den Zustand hatten Besucher bereits bemängelt“, sagt er. Viel Lob bekam und bekommt der Verein hingegen für den Kiosk, in dessen Besetzung sich sieben Vereinsmitglieder teilen. Er erhielt einen neuen Elektrik-Hausanschluss, der mit etwa 1000 Euro zu Buche geschlagen habe, so Scholz.

Verwundert ist Werner Fischer über Unkenrufe einiger weniger Besucher, der Verein wolle sich mit dem Kiosk eine „goldene Nase“ verdienen. „Erstens sind unsere Preise nun wirklich nicht dementsprechend, zweitens fließen sämtliche Erlöse aus dem Kiosk in die Erhaltung des Bades“, sagt er und stellt auch klar, dass nicht der Verein, sondern die Stadt der Betreiber sei. In ihre Kasse fließen die Eintrittsgelder und sie stellt auch den Bademeister, einen Mitarbeiter des Bauhofes.

„Wir können nur hoffen, dass er nicht krank wird, denn Ersatz gäbe es keinen“, so Scholz. Vom neuen Stadtrat erhoffen sich beide, dass er Wort hält und für das Freibad einsteht, denn sämtliche Kandidaten, Parteien und Wählervereinigungen hätten sich genau das im Vorfeld auf die Fahnen geschrieben. Mit Thomas Wegschö (CDU) sitzt nun erstmals ein Vereinsmitglied im Stadtrat. „Eigentlich bräuchte es mal eine Generalsanierung“, gibt Scholz zu. „Bei Starkregen drückt das Regenwasser ins Becken“, sagt Fischer. Am Wochenende wird trotzdem angebadet.

Dann soll auch die beliebte Tischtennisplatte und das aufblasbare Planschbassin für Babys aufgestellt sein. Scholz verweist auf die arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeit bis 20 Uhr und die „perfekte Lage“ im Tal des Arnsbachs. „Wir haben buchstäblich Sonne bis zuletzt. Die Planer von damals haben sich echt etwas dabei gedacht.“