Erfurt. Die Zahl der Hunde-Attacken in Thüringen ist im Jahr 2018 gesunken. Allerdings waren die Attacken mit tödlichem Ausgang höher als noch im Jahr 2017.

Die tierlieben Thüringer haben sich im vergangenen Jahr zwar noch mehr Hunde zugelegt als 2017, doch dieser Zuwachs hat nicht zwangsläufig zu einer steigenden Zahl von Vorfällen mit Hunden geführt: Der sogenannten Beißstatistik 2018 zufolge ist die Zahl der Attacken, bei denen Hunde entweder ihre Artgenossen oder Menschen angriffen, sogar gesunken: von 401 auf 371. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Der Gesamtbestand der Tiere sei im Vergleich zu 2017 um fast 2000 auf 152.535 gewachsen. Gemessen daran seien nur 0,24 Prozent der im Freistaat gemeldeten Vierbeiner auffällig geworden.

Allerdings waren die Folgen der Angriffe teils schwerwiegend: Durch Hundebisse seien 25 Menschen schwer verletzt und 44 Tiere getötet worden – drei beziehungsweise zwölf mehr als 2017. Dafür sei jedoch die Zahl der verletzten Tiere nahezu gleich geblieben (2017: 171). Außerdem sei im vergangenen Jahr das siebte Jahr in Folge kein Mensch durch Hundebisse zu Tode gekommen. Die bislang letzten tödlichen Beißattacken in Thüringen ereigneten sich in den Jahren 2010 und 2011, als insgesamt drei Menschen starben – unter ihnen ein drei Jahre altes Mädchen.

Schäferhunde und Schäferhund-Mischlinge waren nach Ministeriumsangaben im vergangenen Jahr für etwa 16 Prozent der Attacken verantwortlich – eine stagnierende Zahl. Der Anteil der ehemaligen Listenhunde – dazu gehören Bullterrier und Staffordshire-Bullterrier – an den Vorfällen sei dagegen deutlich gesunken: Nur vier Tiere seien auffällig geworden, während zeitgleich der Bestand dieser Hunde um 94 zunahm.

Erstmals liegen auch Zahlen zur Gefährlichkeit vor: Ende des vergangenen Jahres war für 55 Hunde eine Haltungserlaubnis nötig. 17 davon entfielen auf die Gruppe der ehemaligen Listenhunde.