Bürgel. Kein Hitzefrei: Doch die Wachsamkeit bei hohen Temperaturen steigt in diesen Tagen in der Region – Eisverkäufer können profitieren

Was haben die Schülerinnen und Schüler der Grundschule „Martin Luther“ in Eisenberg für ein Glück: Heute dürfen sie zur Waldrallye in den Tannecker Forst. „Und danach wird es zum Glück ein bisschen kühler“, sagt Schulleiterin Silke Klopfstein. Die Temperaturen mit mehr als 30 Grad seien für eine Grundschule schwierig, es gebe eine Aufsichtspflicht.

Deshalb habe man in dieser Woche Glück gehabt. „Am Dienstag hat der Hausmeister am Morgen reichlich gelüftet, am Montag hatten wir Sportfest.“ Auf der Sportanlage sei reichlich Schatten gewesen, das habe die Sache erleichtert. „Alles in allem also eine schöne Woche.“ Zu schaffen macht die Hitze auch in der Altenpflege. Sebastian Thieswald, Inhaber des Aspida-Lebenszentrums in Thalbürgel, kennt die Probleme: „Das fehlende Durstgefühl bei alten Menschen geht auch bei Hitze nicht weg“, sagt er.

Stattdessen gehe die Schere zwischen dem eigentlichen Bedarf und dem Gefühl weiter auseinander. Also müsse man sich etwas einfallen lassen. „Wir sind permanent mit kalten Getränken am Start. Es gibt schon mal eine Kaltschale oder kalten Tee mit Pfefferminze.“ So könne man Schwierigkeiten weitgehend vermeiden.

Vom Sommer generell profitiert man natürlich in jenen Branchen, die Kühlung versprechen. „An besonders heißen Tagen kommt nicht zwangsläufig mehr Umsatz“, sagt Daggy Posse-Schmeißer, die seit etwa drei Jahren das Eiscafé Petit Cockette in Bürgel – auf der Schattenseite der Bundesstraße. Im Sommer kämen oft Schulkinder auf ein Eis oder ein Stück Kuchen vorbei – alles aus heimischer Produktion: „Fürs Eis ist mein Mann Uwe zuständig.“ In ihren Verantwortungsbereich fallen Kuchen und Torten. „Viele Gäste kommen auch aus Jena zu uns – und manche wollen mich auch dorthin abwerben“, berichtet sie und lacht. Keine Chance, sagt sie. Lieber in Bürgel einzigartig als in Jena nur eine von vielen, sagt die Café-Inhaberin und wendet sich dem Blumengießen zu. Schließlich kämpfen auch Pflanzen mit der Hitze.