Jena. In wenigen Wochen starten die ersten Maßnahmen.

Temporäre Gleise am Westbahnhof, zu ertüchtigende Straßen und anderes mehr: Der Neubau des Hightech-Standortes Zeiss ist nicht zuletzt eine baulogistische Herausforderung. In wenigen Wochen starten die ersten Maßnahmen.

So soll im Mai 2019 die Decke der oberen Otto-Schott-Straße saniert werden, da sie als Umleitungsstrecke für den Busverkehr (vom Magdelstieg auf die Schottstraße) dienen wird. Das geht aus der schriftlichen Antwort hervor, die die Verwaltung auf eine Bürgeranfrage im Stadtrat hin formulierte. Um trotz der für den Schwerlastverkehr gesperrten Brücke über die Carl-Zeiss-Promenade den Verkehrsfluss in Richtung Süden zu gewährleisten, prüft die Stadt gemeinsam mit der Firma Zeiss, ob der Baustellenverkehr über private Zufahrtsstraßen am gegenwärtigen Firmengebäude vorbei geführt werden kann – mit Anschluss an die Carl-Zeiss-Promenade südlich der Brücke. Zudem will Zeiss nach Angaben der Verwaltung das Gros der Transporte außerhalb der verkehrlichen Spitzenzeiten abwickeln.

Vorgesehen sei, dass im April Abbrucharbeiten einschließlich der Altlastensanierung im östlichen Bereich des Geländes (Richtung Westbahnhof) beginnen sollen. „Dafür werden unter anderem auch Transport-Routen vorgegeben, die im vorliegenden Fall gleich in Richtung Osten über die Westbahnhofstraße und den Haeckelplatz zum Hauptstraßennetz der Stadt führen.“

Noch offen ist es, ob es der Stadt gelingen wird, den Abtransport des Bauschutts über ein temporäres Gleis am Westbahnhof zu organisieren. Die Planungen müssen zwischen Zeiss, der DB AG und dem Eisenbahnbundesamt erfolgen. „Der Planungs- und Abstimmungsprozess zur Reaktivierung eines Baugleises hat begonnen, belastbare Ergebnisse liegen gegenwärtig nicht vor“, heißt es in der Antwort.

Deutlich wurde, dass dieses Gleis Auswirkungen auf den Radweg Westbahnhof – Beutenberg hätte. Das temporäre Gleis, über das man die Abbruchmaterialien ab Westbahnhof transportieren will, liegt nämlich genau im Bereich des Radweges. So kündigte Stadtentwicklungsdezernent Christian Gerlitz (SPD) an, dass das Vorhaben möglicherweise auf die nächste Förderperiode verschoben werden müsse. Grundsätzlich sieht die Stadt das Gleis als eine Chance, die Beeinträchtigungen für Anwohner, Pendler und weitere Nutzer des Verkehrsnetzes zu verringern. Die Alternative wäre, Tonnen an Bauschutt über die Straßen zu transportieren.

Zeiss wolle, so sagt es die Verwaltung, die Öffentlichkeit umfassend informieren: mittels Pressemitteilungen, aber auch durch direkte Informationen für den Ortsteilrat und den Ortsteilbürgermeister sowie die betroffenen Anwohner.