Berlin. Die Zeitumstellung steht vor der Tür. Wann beginnt die Sommerzeit? Und in welche Richtung muss die Uhr gedreht werden? Der Überblick.

  • Am Wochenende beginnt die Sommerzeit
  • In welche Richtung müssen die Uhren bei der Zeitumstellung gedreht werden?
  • Diese Eselsbrücken helfen

Durch die Zeit reisen: Was meist nur in Science-Fiction-Filmen möglich ist, wird zweimal im Jahr ganz real – zumindest fast. Denn zweimal im Jahr wird in Deutschland die Zeit umgestellt. Der nächste Wechsel erfolgt im März. Am Monatsende endet die Winterzeit und die Sommerzeit beginnt. Doch wann passiert das genau? Muss die Uhr vor- oder zurückgedreht werden? Die wichtigsten Infos zur Zeitumstellung.

Zeitumstellung auf Sommerzeit 2024: Werden Uhren vor- oder zurückgestellt?

Die Umstellung auf die Sommerzeit findet am letzten Wochenende im März statt. 2024 ist das in der Nacht zum 31. März. Dann werden die Uhren um eine Stunde von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Das bedeutet: Die Nacht ist um eine Stunde kürzer.

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Die Umstellung auf die Winterzeit findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Oktober statt. Im Jahr 2024 ist das der 27. Oktober. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. In den darauffolgenden Jahren fällt die Zeitumstellung auf diese Termine:

  • Umstellung auf Sommerzeit 2025: 30. März
  • Umstellung auf Winterzeit 2025: 26. Oktober
  • Umstellung auf Sommerzeit 2026: 29. März
  • Umstellung auf Winterzeit 2026: 25. Oktober

Zeitumstellung: Seit jeher ein Streitthema

Das Thema Zeitumstellung bleibt Streitthema und ist emotional aufgeladen: Laut einer repräsentativen Umfrage der Krankenkasse DAK hat ein Drittel der Deutschen nach der Zeitumstellung mit körperlichen oder psychischen Problemen zu kämpfen. 76 Prozent der Befragten gaben an, sich schlapp und müde zu fühlen. 59 Prozent klagten über Einschlafprobleme und Schlafstörungen. Jeder Zehnte leidet nach der Zeitumstellung sogar unter depressiven Verstimmungen.

Verschiedene Forscher plädieren daher für eine Abschaffung der Zeitumstellung, weil sie den menschlichen Bio-Rhythmus störe. Auch in Umfragen kommt das Uhrendrehen regelmäßig eher schlecht weg.

Zeitumstellung 2024 – die wichtigsten Fakten:

  • Zweimal im Jahr werden die Uhren umgestellt: einmal im Frühjahr und einmal im Herbst
  • Am 31. März 2024 wird die Uhr um 2.00 Uhr nachts auf 3.00 Uhr vorgestellt, damit beginnt die Sommerzeit
  • Am 27. Oktober 2024 wird die Uhr um 3.00 Uhr nachts auf 2.00 Uhr zurückgestellt, dann beginnt die Winterzeit

Zeitumstellung im März 2024: Wie stelle ich meine Uhr um?

In den meisten Fällen kommt man sowohl bei digitalen als auch bei analogen Uhren nicht darum herum, per Knopfdruck oder durch Drehen am entsprechenden Rädchen die neue Uhrzeit manuell einzustellen. Am einfachsten macht es sich, wer eine Funkuhr hat: Derjenige muss in der Regel nichts tun, die Uhr stellt sich automatisch um. Die Zeit von Funkuhren richtet sich nach den Daten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Alle anderen müssen selbst aktiv werden. Doch was genau ist zu tun? Die Regel ist einfach: Im Frühjahr wird die Uhr vor, im Herbst zurückgedreht.

Die Zeitumstellung auf die Winterzeit erfolgt auch 2024 Ende Oktober.
Die Zeitumstellung auf die Winterzeit erfolgt auch 2024 Ende Oktober. © picture alliance/chromorange/Ruediger Rebmann | Unbekannt

Zeitumstellung: Was sind gute Eselsbrücken?

Doch viele Menschen können sich nicht merken, wann die Uhr wie umgestellt werden muss. Für sie – und auch alle anderen – gibt es zahlreiche Eselsbrücken, die helfen, die Uhr richtig umzustellen.

  • Eine der bekanntesten Eselsbrücken ist der Vergleich zu Gartenmöbeln. Im Winter stellt man diese zurück ins Haus oder den Keller – zurück wie die Uhr. Im Sommer werden die Möbel dann wieder vor das Haus gestellt – so wie auch die Uhr vorgestellt wird.
  • Auch hilfreich ist die Verbindung zu den Temperaturen: Im Frühling steigen sie, die Uhr wird nach vorne gedreht. Im Herbst gehen sie dagegen zurück – und auch die Uhr wird zurückgestellt.
  • Noch einfacher geht es mit dem Satz: „Immer Richtung Sommer“. Im Frühjahr steht der Sommer noch bevor, die Uhr wird nach vorn gedreht. Im Herbst ist er schon vorbei, die Uhr wird zurückgestellt.

Zeitumstellung: Stellt sich die Zeit am Handy automatisch um?

In Braunschweig sind vier Atomuhren im Einsatz. Die Caesium-Uhr CS2 liefert seit 1991 die Zeit, die an Funkuhren übermittelt wird. Auch die meisten Handys wie etwa das iPhone müssen nicht auf die Sommerzeit eingestellt werden: Sie holen sich die aktuelle Uhrzeit aus dem Funknetz.

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Wann wurde die Zeitumstellung eingeführt?

Die Zeitumstellung in der EU (damals EWG) wurde im Jahr 1976 eingeführt, weil durch die Einführung der Sommerzeit Energie gespart werden sollte. Das Argument: Weil es abends länger hell blieb, musste nicht so viel Energie für elektrisches Licht oder andere Hilfsmittel aufgewendet werden.

Frankreich hatte bereits nach der Ölkrise 1973 die jährliche Umstellung auf Sommerzeit eingeführt – alle anderen Mitglieder der damaligen EG (Europäische Gemeinschaft) hatten sich später angeschlossen. Bis 1981 haben alle Mitgliedsstaaten die Umstellung praktiziert. Ob tatsächlich Energie gespart wurde, ist umstritten.

Das Umweltbundesamt ist sich sogar sicher: Die Zeitumstellung spart keine Energie. „Zwar wird durch die Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht angeknipst – im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Das hebt sich gegenseitig auf“, heißt es.

Was ist die "richtige" Zeit? Sommerzeit oder "Winterzeit"?

Bevor die Zeitumstellung, wie wir sie kennen, eingeführt wurde, liefen Uhren in Deutschland so, wie sie es heute bei uns im Winter tun. Eine „Winterzeit“ gibt es also eigentlich nicht – sie ist die „Normalzeit“.

In den 1970er-Jahren wurde in Deutschland erstmals auf Sommerzeit umgestellt. Umstritten ist allerdings, ob nach einer Abschaffung der Zeitumstellung die Sommer- oder wieder die frühere Normalzeit zur Standardzeit werden soll. Neben Sommerzeit und Normalzeit gibt es aber auch noch die koordinierte Weltzeit UTC (französisch: Temps universel coordonné). Die deutsche bzw. mitteleuropäische Zeit, die bei uns im Winter gilt, entspricht der Angabe UTC+1.

Ist die Zeitumstellung schlecht für Tiere?

Nicht nur Menschen beeinflusst die Zeitumstellung: Auch Wildtiere wie Hirsche und Rehe orientieren sich an ihrem eigenen natürlichen Rhythmus und sind hauptsächlich in der Dämmerung unterwegs, teilt der Deutsche Jagdverband (DJV) mit. Auch der ADAC warnt vor der Gefahr durch Wild auf den Straßen.

Die Dämmerung fällt für mehrere Wochen im Jahr mit dem Berufsverkehr am Abend zusammen. Dadurch steigt die Gefahr von Wildunfällen. Vor allem morgens und abends seien die Tiere unterwegs. Schwerpunkte: Landstraßen, Feld- und Waldgebiete. Hier sollten Autofahrer gerade in der Dämmerung besonders aufpassen und langsamer werden.

Befänden sich Tiere auf der Straße, solle versucht werden, diese durch Hupen zu vertreiben, rät der ADAC. Das Aufblenden mit dem Fernlicht bewirke jedoch das Gegenteil. Sei ein Zusammenstoß unvermeidlich, sollen Autofahrer auf keinen Fall versuchen, auszuweichen, da dies die Unfallgefahr weiter erhöhe. Nach einem Wildunfall müsse die Straße abgesichert und die Polizei oder der Jagdpächter informiert werden.

Auch Haustiere können mit der Zeitumstellung durchaus zu kämpfen haben. Gerade Hunde und Katzen sind Gewohnheitstiere und deshalb kann ihr Rhythmus durch die Zeitumstellung schnell durcheinandergeraten. Gibt es nach der Zeitumstellung plötzlich eine Stunde früher Fressen, kann es bei Tieren mit festem Rhythmus schnell ungemütlich werden.

„Daher empfehlen wir eine gemächliche Umstellung auf den neuen Rhythmus“, rät Daniela Schneider, ehemalige Heimtierexpertin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Am besten fangen Besitzer schon einige Tage vor der eigentlichen Zeitumstellung damit an, die Abläufe für ihr Haustier täglich um zehn bis 15 Minuten zu verschieben.

Gut zu wissen: Bei Hunden und Katzen mit weniger festem Rhythmus dürfte die Zeitumstellung kaum für Probleme sorgen, so die Experten von Vier Pfoten.

Pille bei der Zeitumstellung: Was müssen Frauen beachten?

Viele Frauen nehmen die Pille immer zur selben Uhrzeit. Müssen sie nun den Zeitpunkt verändern? Nur bedingt: Bei gestagenhaltigen Minipillen ist der Zeitpunkt sehr wichtig. Aber auch hier können sich Frauen ein wenig Abweichung erlauben. Mehr als 90 Minuten sollten es aber nicht sein. Generell dürften Frauen bei der gewählten Uhrzeit bleiben, nach wenigen Tagen hat der Körper das wieder ausgeglichen. (fmg)