Kaulsdorf. Lastweg in Kaulsdorf wird ab Juli grundhaft ausgebaut – Zufahrt dann über eigens befestigten Wiesenweg

Er ist nur 365 Meter lang und bildet lediglich für knapp 20 Wohnhäuser die Zufahrt, dürfte aber eines der komplizierteren Vorhaben in Kaulsdorf werden: Der Lastweg, eine eher schmale Sackgasse vom Gänsemarkt den Wutschenbach aufwärts, wird voraussichtlich ab Anfang Juli grundhaft saniert. In einer Anwohnerversammlung erläuterten jetzt die Gemeinde, Planer sowie Vertreter des Wasser- und Abwasserzweckverbandes sowie des Stromnetzbetreibers TEN den Ablauf.

Wie Brigitte Börner vom Planungsbüro Helk ausführte, wird der Lastweg mit einer 3 bis 3,50 breiten Asphalt-Fahrbahn versehen, die beidseits mit einer schmalen Zeile beziehungsweise Rinne aus Naturstein-Pflaster eingefasst wird und gleichfalls befahren werden kann. Die zum Lastweg gehörende Zufahrt zum Schloss wird auf 2,50 Meter Breite saniert; der kleine Platz vor dem historischen Gemäuer erhält eine Decke aus Altstadt-Betonpflaster. Die teils bröckelnde Naturstein-Trockenmauer im oberen Bereich wird gleichfalls erneuert. Der erste Bauabschnitt wird von der Einmündung zum Gänsemarkt bis etwa auf Höhe der Bach-Überdeckung reichen und die schwierige Tor-Passage durch das Haus Nummer 5 einschließen, bevor dann im zweiten Abschnitt bis zur Nummer 18a gebaut wird. Eine behelfsmäßige Zufahrt zur jeweiligen Straßen-Hälfte soll über den auf vier Meter ausgebauten und dafür befestigten Wiesenweg erfolgen, der unterhalb des Betonwerks von der Könitzer Straße abzweigt. Insgesamt rechnet die Gemeinde laut Bauamtsleiter Steffen Herold mit einer Realisierungszeit von zwei Jahren, wobei während der winterlichen Bauruhe die Sperrung des jeweiligen Abschnitts aufgehoben werden soll. Die Baufirmen würden zudem angehalten, mit Stahlplatten nötigenfalls eine Zufahrt für Rettungsfahrzeuge oder Behindertentransporte zu gewährleisten.

Mit dem Straßenbau erneuert der ZWA seine Trinkwasserleitungen und schließt den Lastweg über den Aufnahmepunkt Gänsemarkt an den Hauptsammler zur zentralen Kläranlage an; die jetzigen Kleinkläranlagen werden stillgelegt. Der Wechsel vom Misch- zum Trennsystem bedeutet, dass die Häuser, deren Klärgruben-Überlauf bislang gen Bach führte, ihr Schmutzwasser künftig in den neuen Sammler in der Straße ableiten – was für einige Hauseigentümer absehbar zur Konsequenz hat, dass sie neben den üblichen Anschlussbeiträgen auch noch eine Pumpanlage anschaffen müssen. In der Anwohnerversammlung führte das zu teils erbosten Äußerungen und dem Vorschlag, die Schmutzwasser-Sammelleitung doch besser im bzw. unter dem Bach zu verlegen statt tief in den felsigen Straßenuntergrund. ZWA-Projektleiter Ulrich Weller erklärte dazu, dies sei schon deshalb unmöglich, weil die zuständige Wasserbehörde eine derartige Verlegung niemals genehmigen würde. Immerhin etwas weniger Tiefbau kommt auf die höheren Hausnummern im Lastweg zu: Ihr Regenwasser soll auch künftig direkt in den Bach geleitet werden, während im größeren Bereich auch Regenwasser-Kanäle verlegt werden.

Beim Strom wird der bisherige Freileitungs-Anschluss durch eine Erdverkabelung ersetzt; in den Mediengraben in der Straße wird von der TEN-Tochter Netkom auch ein Leerrohr verlegt, durch das später einmal Glasfaserleitungen für schnelles Internet geblasen werden können, ohne den Lastweg noch einmal aufreißen zu müssen. Bis dahin allerdings bleiben die Holzmasten für die Telefonleitung noch stehen, da die Telekom laut Herold nur bei Kostenübernahme durch die Gemeinde unterirdisch neu verlegt hätte – allerdings dann auch nur mit Kupferkabel.