Als tierlieb würden sich wohl die meisten Menschen bezeichnen.

Wer wird beim Anblick eines kleinen Kätzchens nicht schwach und möchte es am liebsten den ganzen Tag knuddeln und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen? Doch zur Tierliebe gehört eben auch das Tierwissen dazu. Die zunehmende Vermenschlichung von Haustieren kann nämlich auch dahin führen, dass das Tier darunter leidet. Manch ein Besitzer interpretiert das Verhaltensmuster seines Lieblings falsch. Weil er es gar nicht kennt.

Das liegt auch daran, dass sich das Verhältnis zwischen Mensch und Haustier verschoben hat. Früher waren die tierische Alltagsbegleiter oft zum Schutz da, wie der Hütehund. Oder zur Abwehr von Schädlingen – wie die Katze, die Mäuse jagt. Heute betrachten sie viele Menschen als ein Spielzeug auf Zeit. Oder als einen Ersatz für Kind oder Partner. Sie reflektieren dann ihre Bedürfnisse auf das Tier, ohne die angeborenen Instinkte und Ansprüche zu kennen. So gibt es Halter, die ihren Hund oder ihre Katze vegetarisch ernähren, nur weil sie selbst so leben. Im schlimmsten Fall wird das Tier durch so ein Verhalten schwer krank oder stirbt. Es kann ja schlecht wiedersprechen.

Deswegen darf Tierliebe nicht bei einem großen Herz und viele Streicheleinheiten für Bello und Mietz enden. Wissen über die Art und Rasse gehört dazu.

Dazu der Beitrag Ein Heim mit Herz und Sachverstand