Wenn es nicht um Strohpuppen ginge, wäre es richtig gruselig: Im kleinen Stedten am Ettersberg hat am Freitag ein „Kindesentführer“ sein Unwesen getrieben. Neben dem Hexenhaus, das Petra Göpfardt und ihr Mann im dritten Jahr mit unterschiedlichen Dekorationen unter den Birken in der Kurve zum Freibad Ottmannshausen aufgestellt haben, verschwand am Morgen Hänsel. Bis dato hatte er mit seiner Schwester eine märchenhafte Zeit im Freien verbracht, wurden beide regelmäßig von Kindern besucht, die sich an den Figuren nicht satt sehen konnten.

Noch in der Vorwoche hatte Petra Göpfardt überlegt, ob sie die Strohpuppen nicht langsam abbauen sollte, schließlich ist die Zeit ums Fest doch vorbei. Es blieb aber bei der Überlegung . . .

Der unbekannte Dieb muss zwischen 7 und 9 Uhr zugeschlagen haben. Die Puppe, die er mitgenommen hat, besitzt zwar lediglich einen ideellen Wert, der in der Bastelarbeit sowie den ausgedienten Anziehsachen von vierjährigen Kindern steckt. Doch Gretel, die beim Diebstahl umgeworfen wurde, wartet dennoch sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Bruders.

Wen das schlechte Gewissen plagt, der kann es ganz einfach erleichtern: Bringen Sie die Puppe zurück zum Haus, nur eine Hexenmaske wird Sie dabei aus dem Fenster heraus beobachten!