Axel Lukacsek über die zwei Biathlon-Weltcups in Oberhof.

Mut ist, wenn man’s trotzdem macht. Zwei Biathlon-Weltcups binnen zehn Tagen? Auf einer Baustelle? In der Corona-Blase? Es gab genügend Fragen und Argumente, diesmal dankend abzuwinken. Aber eine Oberhofer Absage wäre als Eingeständnis gewertet worden, schwierige Situationen nicht meistern zu können. Und sind wir mal ehrlich: Wann, bitteschön, war es jemals einfach, einen Biathlon-Weltcup zu organisieren?

Dass sich zu den ungewöhnlichen Weltcuptagen der Winter von seiner zuletzt kaum mehr gekannten Seite zeigte, war vielleicht das Glück des Tüchtigen. Entscheidend ist allerdings die Frage: Was wäre gewesen, wenn - wie in der Vergangenheit nicht selten - gar kein Schnee gefallen wäre? Auch dann hätte es beste Bedingungen gegeben, glaubt der Weltverband und bescheinigt den Organisatoren damit gute Arbeit.

Inzwischen ist klar, die Modernisierung der Arena sichert Oberhof vorerst die Zukunft auf der internationalen Biathlon-Karte. Wenn der Weltverband den Standort bis mindestens 2026 im Kalender integriert, dann haben die oft auch kritisch beäugten Millioneninvestitionen ihre Wirkung nicht verfehlt.

Die Geisterkulisse vom Grenzadler, so gespenstisch sie auch gewesen ist, so lehrreich war sie auch. Nämlich sich allein auf den enormen Zuschauerzuspruch als Standortvorteil zu berufen, ist ein gefährlicher Trugschluss. Die Welt des Biathlons dreht sich nur dort, wo die besten Bedingungen herrschen. Oberhof ist zurück auf dem Weg dorthin.