Dirk Pille über Fußballer Carsten Kammlott.

Ein paar hundert Euro mehr oder weniger - sie spielen zumindest im Thüringer Fußball nicht mehr die große Rolle. Im Amateurfußball, dem sich außer dem FC Carl Zeiss Jena nunmehr alle Vereine des Freistaats angeschlossen haben, zählen oft andere Werte.

Ein Beruf und dessen Perspektive sind für den Kicker wichtiger, als ein netter, kleiner Verdienst auf dem Rasen. Mit dem ist die Familie kaum zu ernähren. Sicherlich hatte Carsten Kammlott in einem Jahrzehnt als Profi etwas gespart, sein Haus ist bezahlt. Millionen hat der Thüringer als Fußballer aber nicht kassiert, auch wenn er vor allem bei RB Leipzig ordentlich verdient hat. Kammlott könnte mit seinen 30 Lenzen noch ein paar Spielzeiten lang zwischen dritter und fünfter Liga Tore schießen. Doch der Mann aus dem Kyffhäuserkreis setzt inzwischen andere Prämissen. Familie, Heimat, Beruf sind wichtiger geworden als die einstige Profession, die er immer noch liebt.

Natürlich bleibt er der Transfer-Coup dieses Sommers. Schließlich hatte jeder erwartet, dass Kammlotts alte Liebe Rot-Weiß das Rennen macht. Doch die Frankenhäuser waren schneller, schnürten auch mit Hilfe der Stadtverwaltung ein Paket, das dem berühmten Fußballer aus der Nachbarschaft gefiel. Während in Erfurt die Verantwortlichen einfach nicht zu Potte kommen, entschied sich Kammlott für den Spatz in der Hand.

Fußball spielt er nun nur noch zum Spaß. Die Herausforderung ist die Ausbildung. Die verlangt vielleicht weniger Talent, aber dafür viel Bücherfleiß.

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