Axel Lukacsek über die deutschen Handballerinnen bei der WM in Japan.

Im Land der aufgehenden Sonne reichte es für die deutschen Handballerinnen nicht für den erhofften Silberstreif am Horizont. Bei der Weltmeisterschaft in Japan ist die Mannschaft innerhalb weniger Tage so tief gefallen, wie es nur ging. Erst schrammte man haarscharf am Halbfinale vorbei, dann platzte auch noch der Traum von der Olympia-Teilnahme. Gnadenlos wurde vor Augen geführt, dass die internationale Klasse des Frauen-Handballs trotz aller Bemühungen nach wie vor woanders beheimatet ist. Eben nur nicht in Deutschland.

Im letzten Spiel gegen Schweden ging den jungen Spielerinnen die Puste aus. Es fehlte die Kraft und es reifte zugleich die Erkenntnis, dass im Training noch mehr investiert werden muss. Mit Halbprofis lässt sich die Lücke zur Weltspitze nicht schließen. Hinzu kommt, dass aus dem deutschen Kader nur zwei Spielerinnen im Ausland ihr Geld verdienen, und damit dort, wo die europäischen Spitzenmannschaften beheimatet sind.

Dabei war die deutsche Mannschaft schon nah dran, wie zum Beispiel der Sieg gegen Halbfinalist Niederlande gezeigt hat. Aber die Ziele platzten nicht etwa, weil die Gegner übermächtig stark waren. Sie wurden verpasst, weil die durchaus vorhandene Klasse so mancher Spielerin eben im entscheidenden Moment nicht für 60 Minuten gereicht hat. Wer aber bei einer WM ganz oben mitspielen will, muss eben auch in den kritischen Momenten hellwach sein.

Wenn es eine Hoffnung für die Zukunft gibt, dann ist es die Tatsache, dass Spielerinnen wie Emily Bölk (21), Alicia Stolle (23) oder Dinah Eckerle (24) den Zenit ihrer Karriere noch vor sich haben.