Axel Lukacsek über die umstrittene Handball-WM in Ägypten.

Die klare Ansage von Dänemarks Weltmeistertrainer vor der Handball-WM dürfte der deutschen Mannschaft ganz gut in den Kram passen. Höchstens ins Viertelfinale werde man es schaffen, prophezeit Nicolaj Jacobsen. Damit ist noch einmal amtlich bestätigt, dass sich Deutschland nicht mit der Bürde eines Medaillenkandidaten herumschlagen muss. Und eine bessere Motivation für die Spieler, es eben doch ganz weit zu schaffen, hätte es gar nicht geben können.

Dass auf 32 Nationalteams aufgeblasene Turnier bietet die gute Möglichkeit, sich in den ersten beiden Vorrundenspielen gegen die Handball-Zwerge aus Uruguay und Kap Verde einzuspielen. Jene Erfolgserlebnisse wären wichtiger denn je.

Schließlich verlief eine WM-Vorbereitung wohl nie schwieriger als diesmal. Neun Absagen durch Spieler wegen der Corona-Krise oder Verletzungen zwingen Bundestrainer Alfred Gislason, seine ursprünglichen Ideen komplett über den Haufen zu werfen.

Andererseits haben nun junge Akteure die Gelegenheit, sich unverhofft ins Rampenlicht zu spielen. Wächst die Mannschaft schneller als normal zu einer Einheit und entsteht im Turnier ein echter Teamgeist, dann wäre vielleicht mehr möglich als das Viertelfinale. Aber eben nur dann.