Dirk Pille über Optimismus im Sport trotz Corona.

Wimbledon weg, Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele verschoben. Wie von einer trüben Welle getragen, werden Sportereignisse derzeit fast im Minutentakt abgesagt. Und das, obwohl niemand weiß, was in vier oder in acht Wochen wirklich sein wird. In Zeiten größter Krisen sollte man vor allem die Nerven behalten – auch im Sport.

Ein Lauf im Mai in Thüringen hat natürlich gegenwärtig wenig Chancen, ein Publikumserfolg zu werden. Deshalb war die Absage des Rennsteiglaufs vor zwei Wochen vor dem Hintergrund von fast 20.000 zu erwartenden Teilnehmern eine richtige Entscheidung. Doch jetzt schon über Wettkämpfe im August oder September zu orakeln und deren Absagen zu fordern, ist übertrieben. Das riecht nach Panik und die hat nie geholfen.

Gerade bei den Großveranstaltungen oder in den Profiligen muss man den Veranstaltern Zeit einräumen. Szenarien müssen erarbeitet werden, um die drohenden Millionen-Verluste zu begrenzen. Die Rettungsvarianten sollten öffentlich gemacht werden, um bei den Fans Verständnis für das Zögern zu wecken. Deshalb ist das Verhalten der Tour-de-France-Organisatoren vernünftig. Die Möglichkeiten diskutieren, Lösungen vorbereiten und an die aktuelle Entwicklung anpassen.

Die ganze Welt wird sich vor dem Corona-Virus nicht zu Hause verstecken können, bis es im nächsten Frühling hoffentlich einen Impfstoff gibt. Deshalb sollte auch der Sport optimistisch bleiben. Absagen kann man immer noch.