Dirk Pille zu Auf- und Abstieg bei den Fußball-Amateuren.

Das Corona-Virus macht den Sport ungerecht. Die eigenen Regeln aber auch.

So klärt der Nordostdeutsche Fußballverband jetzt seinen Auf- und Abstieg nach Gusto, obwohl in der Oberliga Süd mancher Verein wie Nordhausen nicht mal ein Viertel seiner Spiele absolviert hat. Zumindest empfiehlt der Spielausschuss des Verbandes mit knapper Mehrheit den Weg mit einem Aufsteiger und zwei Absteigern in der Oberliga. Auch in der Regionalliga, die ein Drittel der Saison hinter sich gebracht hat, soll der Quotient alle Probleme lösen.

Während in Liga 4 die Vereine mit dem verlustpunktfreien Spitzenreiter Viktoria Berlin als Drittliga-Aufsteiger und dem klammen Bischofswerdaer FV als Absteiger einverstanden wären, herrscht in der Oberliga Verärgerung bis Empörung. Während man in Erfurt den Aufstieg um ein Jahr verschieben muss, trifft Wacker der zweite Abstieg nach der Insolvenz hart.

Der verständliche Hintergrund des NOFV-Vorschlags sind aufgeblähte Staffeln, wenn man Aufsteiger aus den Ländern zulässt. Ohne die für Amateure unmöglichen Mittwochspiele ist eine Saison mit 19 Teams nicht zu planen.

Eine Lösung aus dem Dilemma hat sich der Verband im vergangenen Sommer selbst verbaut. Wie kann man eine Regel erschaffen, die eine sportliche Wertung zulässt, egal wie viele Partien gespielt sind. Auf- und Absteiger schon nach zwei, drei oder vier Spielen benennen. Bitteschön!

Thüringens Lösung, erst nach einer vollständigen Hinrunde zu werten, ist die einzige faire Lösung. Der DFB und etliche Regionalverbände wollen sie übrigens für die neue Spielzeit einführen. Zu spät für Nordhausen und Jena II.