Marco Alles über den ersten Einzug eines Deutschen ins Achtelfinale einer Darts-Weltmeisterschaft.

Das Image der Kneipenbeschäftigung haftet dem Darts nach wie vor an. Für viele ist und bleibt es ein amüsanter Zeitvertreib durstiger Kehlen. Doch die Zahl derer, die in dem Pfeilwerfen auf die Scheibe einen sportlichen Wettbewerb entdecken, wächst von Jahr zu Jahr. Und sie erreicht regelmäßig zwischen Weihnachten und Neujahr ihre Höchstwerte. Fast 1,2 Millionen TV-Zuschauer verfolgten am Sonntagabend live den ersten Einzug eines Deutschen ins Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Eine Quote, von der manch andere Sportarten nur träumen können.

Darts begeistert. Bei allen Kostümen, aller Show, allem Tamtam: In der Konsequenz geht es dabei um das klassische Duell. Mann gegen Mann. Wurf um Wurf. Am Ende muss die Null stehen. So einfach, so schwer. Im Spiel ist Geschicklichkeit gefordert, ebenso wie Ausdauer und Nervenstärke. Jubel und Enttäuschung liegen häufig nur Millimeter auseinander. Bessere Zutaten für einen spannenden Wettstreit kann es nicht geben. Und manche Geschichten sorgen für zusätzliche Würze.

Wie jene des großen Mannes aus dem kleinen Saarland, der auszog, um die Stars der Szene das Fürchten zu lehren. Mit seinem Sieg über Weltmeister Peter Wright gelang Gabriel Clemens nicht nur ein historischer Erfolg. Der „German Giant“ (deutscher Riese) weckte hierzulande Lust auf weitere Volltreffer und dürfte dem Darts gleichzeitig zu breiterer Anerkennung verhelfen. Auf seinem Weg zu einem echten Sport.