Kai Mudra zum Nahost-Konflikt.

Wenn Juden auch in Thüringen heute Abend den Sabbat feiern, werden ihre Gedanken nach Israel gehen, das Land, das gerade von militanten Palästinensern und radikal-islamistischen Fanatikern mit Hunderten von Raketen beschossen wird.

Wegen des aufflammenden Nahost-Konflikts hat die Thüringer Polizei den Schutz jüdischer Einrichtungen deutlich verstärkt.

Der seit langem schwelende Konflikt zwischen Palästinensern und Israel eskaliert seit Wochenbeginn in kriegerischen Auseinandersetzungen.

Sieben Tote beklagt Israel bis Donnerstag. 83 Menschen, darunter auch Kinder, starben im Gazastreifen nach israelischem Beschuss.

Von dort aus wurden mehr als 1600 Raketen auf Jerusalem, auf den Großraum Tel Aviv, auf Aschkelon oder Aschdod abgefeuert.

Und der Konflikt erreicht längst das Ausland: In Bonn und Münster brannten am Dienstagabend israelische Fahnen vor Synagogen.

Warnungen werden laut, jüdische Einrichtungen besser zu schützen.

Sie kommen nicht von ungefähr: Im Vorjahr wurden 116 antisemitische Straftaten in Thüringen registriert, ein Viertel mehr als noch vor zwei Jahren.

Angriffe, wie der Überfall 2018 auf zwei junge Männer in Berlin, die eine Kippa getragen haben und der versuchte Massenmord an Juden am Jom Kippur-Feiertag 2019 in der Synagoge von Halle, zeigten, wie gefährlich sich Judenhass und Antisemitismus ausgebreitet haben.

Dabei wird es in Nahost keine Verständigung, Frieden oder gar einen Sieger geben, solange die Waffen sprechen.

Die Gründung eines palästinensischen Staats und der Streit um Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt lassen sich nur am Verhandlungstisch lösen.

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