Fabian Klaus über die Digitalisierung an den Schulen.

Die Vorteile der Digitalisierung für die Schule und den Unterricht dort nutzbar zu machen, dafür hat der Bund ein Milliardenpaket geschnürt. Anders gesagt: Schulen werden – im übertragenen Sinne natürlich – mit Geld beworfen, damit sie endlich aus der Steinzeit in die digitale Welt gelangen.

Aber reicht das aus? Das Thema lässt sich von unendlich vielen Seiten kritisch betrachten. Allein die Frage nach der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu beantworten, ist in Thüringen nicht möglich, weil der Kurs Medienkunde überall in unterschiedlicher Qualität stattfindet – wenn er denn überhaupt stattfindet.

Um Digitales in der Schule auf die Beine zu stellen, braucht es Lehrkräfte, die das auch wollen. Dass sie, wenn sie im Corona-Lockdown pragmatische Lösungen finden, von Datenschutzbeauftragten verfolgt werden, trägt das nicht zwingend zur Motivation bei. Da hilft es leider auch wenig, dass der oberste Datenschützer eben auch nur seinen Job gemacht hat – und das unabhängig von der Pandemie.

Wenn jetzt mit den Milliarden des Bundes überall eine funktionierende Netzwerkstruktur in den Schulen aufgebaut werden kann und darüber hinaus noch das eine oder andere Tablet oder andere digitale Endgeräte den Weg in die Klassenräume finden, dann ist ein kleines Stück des Weges hin zu mehr Digitalem in der Schule gegangen. Gleichzeitig stellen sich die Schulträger bei dieser Aufrüstung allerdings die berechtigte Frage: Wer soll die Unterhaltung all dieser Errungenschaften finanzieren, wenn mal keine Bundesmilliarden fließen?

Die FDP fordert deshalb, dass eine Summe X im Kommunalen Finanzausgleich dafür zu verankern sei. Ob das am Ende geschieht? Fraglich, weil die Zweckbindung dem entgegenstehen könnte.

Kommunen und Landkreise brauchen nach vorn gerichtete Unterstützung – damit die Milliardeninvestitionen heute nicht dazu führen, dass aus Schulen in Zukunft ein Elektroschrottplatz wird, weil niemand die Unterhaltung der Infrastruktur bezahlen kann.