Elmar Otto über den Umgang der Pandemie in Schulen.

Zehn Tage lang musste an den Schulen im Weimarer Land unter verschärften Bedingungen gearbeitet werden. Die Corona-Schutzstufe Gelb wurde ausgerufen. Das bedeutete eingeschränkter Betrieb mit erhöhtem Infektionsschutz.

Es galt, Lehrer und Schüler mit einem besonderen Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, besser zu schützen. Die Pädagogen wurden fortan so eingesetzt, dass ein möglichst geringes Infektionsrisiko bestand, konnten aber freiwillig weiter unterrichten. Schüler mit Risikomerkmalen konnten nach einem formlosen Antrag vom Präsenzunterricht freigestellt werden.

Dass all das möglich war, ist dem guten Zusammenspiel von Ministerium, Schulamt und vor allem Lehrern, Schülern und Eltern zu verdanken. Dabei hat es sich als richtig erwiesen, dass die Regierung auf lokale Geschehen zügig reagiert und die Verantwortlichen vor Ort beim Krisenmanagement zwar nicht allein, ihnen aber ausreichend freie Hand lässt.

Ab dem heutigen Donnerstag kehrt in die Klassenräume wieder ein bisschen Normalität ein. Das Infektionsgeschehen im Landkreis hat sich normalisiert. Deshalb kann auf Grün umgestellt werden.

Das Ampelsystem hat bislang funktioniert. Aber die Bewährungsprobe steht erst noch bevor. In Herbst und Winter werden mit sinkenden Temperaturen auch die Infektionszahlen wieder steigen. Da im Kampf gegen Corona nicht zuletzt gutes Lüften helfen soll, dürfen sich Pädagogen und Schüler angesichts der kalten Jahreszeit schon mal warm anziehen.

Die Lehrerverbände befürchten bereits den Notstand, wenn sich zu Covid-19 auch noch grippale Infekte und Erkältungskrankheiten gesellen. Ob das überzogen ist, weiß niemand einzuschätzen.

Fakt bleibt: Auch wenn inzwischen weit mehr über das Virus bekannt ist, gibt es weiterhin keinen Impfstoff.

Erst in einigen Wochen, vielleicht auch Monaten, wird sich wirklich zeigen, ob das Thüringer Bildungswesen einer Pandemie langfristig trotzen kann.