Die gute Nachricht zuerst: Auch wenn Wirtschaftsweisen prognostizieren, dass die deutsche Wirtschaft unter anderem wegen Trumps Strafzöllen oder dem Brexit in den nächsten Jahren schrumpfen könnte, sieht Arbeitsagentur-Chefin Birgit Becker die Beschäftigungssituation im Saale-Orla-Kreis selbst in Zukunft positiv.

Dank der kleinen und mittelständischen Unternehmen werde die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr weiter sinken, erklärte sie in ihrem Ausblick auf 2019.

Aus Mangel an Fachkräften wird es aber kein nennenswertes Beschäftigungswachstum geben. Auch wenn Firmen wie ETM, Gealan oder Geis zahlreiche Mitarbeiter aus Tschechien haben, die täglich eine Stunde hin und eine zurück pendeln, werden auf diese Weise keine freien Stellen in Größenordnungen besetzt werden können. Denn im Nachbarland nähern sich die Löhne in der Höhe den hiesigen an. Außerdem muss sich Landrat Thomas Fügmann (CDU) in der Arbeitsgemeinschaft Euregio Egrensis von seinen tschechischen Kollegen ermahnen lassen, dass die deutsche Wirtschaft ihre Probleme nicht mit den Jugendlichen aus Böhmen lösen und dort das Gefüge durcheinander bringen könne. Neben der Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird der Fokus auf die Qualifizierung von Beschäftigten zur Vermeidung oder Beendigung der Arbeitslosigkeit gesetzt werden müssen, was auch für Langzeitarbeitslose gilt. Außerdem müssen Firmen, die nicht wollen, dass der Berufsnachwuchs in die Ballungsräume abwandert und Rückkehrer aus den alten Bundesländern gewinnen möchten, nicht nur ihre Löhne erhöhen. Sie müssen auch die Verträglichkeit von Arbeit und Familie ermöglichen.

Im Saale-Orla-Kreis über 30.000 mit sozialversicherungspflichtigem Job