Thomas Rudolph über die Causa Daniel Rechberger.

Jugend schützt vor Dummheit nicht! Diese Erfahrung musste Daniel Rechberger nun ungewollt machen. Sein grenzwertiges Foto im Holocaust-Denkmal in Berlin zog berechtigterweise Kritik nach sich. Obwohl vor der Gedenkstätte mehrere Tafeln darauf hinweisen, sich an diesem Ort der Erinnerung pietätvoll zu verhalten, tat er dies eben nicht.

Ob es allgemein ein Ansinnen sein sollte, sich immer und überall abzulichten und dies über die sozialen Medien – egal welche Plattform – mit der Welt zu teilen, sei einmal dahingestellt. Es entspricht aber dem Zeitgeist, andere am Leben teilhaben zu lassen. Der eine macht es aus Spaß, andere, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren oder viele „Likes“ zu sammeln. Doch egal aus welcher Motivation heraus: wer seinen gesamten Tagesablauf mit der Welt teilt, muss wissen, was er teilt. Und, dass kontroverse Bilder negative Kritiken mit sich ziehen können.

Daniel Rechberger ist nicht der Erste, dem so ein Malheur passiert, und er wird auch nicht der Letzte sein. Und er ist auch nicht der Erste, der sich vor dem Mahnmal fotografiert. Ihm rechtes Gedankengut zu unterstellen ist sicherlich genauso unsinnig wie einen Verdacht gegen die zu äußern, welche das Bild mit „gefällt-mir“ markierten. Dem 23-Jährigen fiel schlichtweg auf die Füße, dass er bei seinem Post nicht die Tragweite erkannte – das darf zwar eigentlich nicht, kann aber passieren.

Ein Eigentor schoss sich aber auch der Club, der mehrfach um eine Stellungnahme zur Aktion gebeten wurde, sich dieser Möglichkeit, Dinge gerade zu rücken, aber entzog und ebenfalls die Tragweite nicht erkannte. Der Spieler hätte als Privatperson gehandelt. Ein paar klare Worte in einer Pressemitteilung, und alles hätte in seriöseren Ebenen verlaufen können.

So gibt der FC Rot-Weiß wieder ein unglückliches Bild ab – leider nicht zum ersten Mal.

Foto mit Folgen: Rot-Weiß-Erfurt-Spieler posiert am Holocaust-Mahnmal