Erfurt. Der Bundestag hat sich gegen eine Widerspruchslösung zur Organspende entschieden. So beurteilen Thüringer Politiker die neuen Regelungen.

Die Entscheidung des Bundestages gegen die Widerspruchslösung und für mehr Aufklärung über Organspenden ist in Thüringen auf Zustimmung gestoßen. „Ich halte es für absolut notwendig, dass die Aufklärungsarbeit noch deutlich ausgebaut wird“, äußerte die Gesundheitspolitikerin der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Cornelia Klisch, laut einer Mitteilung der Fraktion. Vorbehalte und Ängste müssten ausgeräumt und die verschiedenen Möglichkeiten, die eine Organspende bietet, müssten klar kommuniziert werden.“

„Die heutige Entscheidung im Bundestag stärkt die Entscheidungsbereitschaft zur Organspende und respektiert zugleich die individuelle Selbstbestimmung“, erklärt Olaf Müller, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Zugleich betonte er, dass verstärkt für die freiwillige Organspende geworben werden müsse, um die dringend notwendige Spendebereitschaft zu erhöhen.

Auch Ralf Plötner, Sprecher für Gesundheitspolitik der Fraktion Die Linke, äußerte sich zustimmend. „Ethische Entscheidungen können nicht unter Zwang erfolgen, sondern nach gründlicher Abwägung des Für und Wider“, sagte er mit Blick auf die von den Abgeordneten zurückgewiesene Widerspruchslösung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Danach wäre jeder Bürger automatisch Organspender geworden, wenn er oder seine Angehörige dem nicht ausdrücklich widersprochen hätten.

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