Erfurt. Im Jahr 2019 wurden fast 40.000 Unfall-Meldungen von Thüringer Schülern verzeichnet. Eine bundesweite Tagung von Unfallchirurgen findet ab Freitag in Erfurt statt.

Rund 70 Mediziner der Orthopädie und Unfallchirurgie kommen am Freitag zu einem Fachsymposium des Katholischen Krankenhauses Erfurt, das sich mit Unfallverletzungen bei Kindern befasst. Es ist die erste Tagung dieser Größe seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Eine begrenzte Teilnehmerzahl und ein Infektionsschutzkonzept machten den Kongress möglich, erklärte Karsten Gruner, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulentherapie am KKH und Organisator der Fachtagung.

Mit etwa 20 Vorträgen wird ein umfassender Überblick über die Besonderheiten bei der Unfallversorgung von Kindern geboten, etwa zur Therapie diverser Knochen- und Gelenkbrüche, die gerade in der kindlichen Wachstumsphase besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Dass dieses Thema auch in Thüringen aktuell und wichtig ist, kann Chefarzt Gruner belegen: „Man muss nur auf die aktuellen Zahlen der Unfallkasse Thüringen blicken, um zu erkennen, dass es auch für uns Experten einen wichtigen Fortbildungsbedarf gibt“. Im Jahr 2019 verzeichnete die Unfallkasse im Freistaat fast 40.000 Unfall-Meldungen von Schülern, die in die Zuständigkeit der Kasse fielen. Allein für Leistungen der Schüler-Unfallversicherung wurden fast 14 Millionen Euro aufgewendet.