Erfurt/Berlin. Das Armutsrisiko für Arbeitslose ist in Thüringen geringer als in den anderen ostdeutschen Ländern.

Das Armutsrisiko für Thüringer Arbeitslose ist geringer als in anderen ostdeutschen Ländern. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage der Linke-Bundestagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach galten 64,1 Prozent der erwerbslosen Thüringer nach jüngsten Daten von 2018 als armutsgefährdet. Im ostdeutschen Durchschnitt inklusive Berlin waren es 67,1 Prozent. In den westlichen Bundesländern ist das Armutsrisiko für Erwerbslose allerdings deutlich niedriger, hier galten 53,7 Prozent der Menschen ohne Job als armutsgefährdet.

Armutsrisikoquote in Sachsen-Anhalt am höchsten

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens hat. Für 2018 lag diese Schwelle für ganz Deutschland bei 1035 Euro im Monat für einen Einpersonenhaushalt. Im Vergleich der Länder am höchsten war die Armutsrisikoquote unter Erwerbslosen 2018 in Sachsen-Anhalt mit 74,9 Prozent, gefolgt von Sachsen (69,6) und Mecklenburg-Vorpommern (69) und Brandenburg (67). Das niedrigste Risiko, in Armut abzurutschen, haben in Ostdeutschland Arbeitslose in Berlin (62,7) und bundesweit Arbeitslose in Bayern (44,3 Prozent).

Bundesweit galten nach Daten des Mikrozensus 57,4 Prozent aller Arbeitslosen als armutsgefährdet, nachdem es 2005 noch 49,6 Prozent gewesen waren. Zwischenzeitlich betrug der Anteil schon 59 Prozent. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lag die Quote armutsgefährdeter Menschen 2018 bei 15,5 Prozent.