Berlin. Aus der ganzen Welt sind Piloten mit Militärflugzeugen angereist, um an der Air-Defender-Übung teilzunehmen. Das sind die Maschinen.

Zehn Tage lang ist der Luftraum über Deutschland im Juni voll mit Kampfflugzeugen: Das Manöver der Luftstreitkräfte aus mehr als 25 Nationen hat begonnen.

Unter dem Namen „Air Defender“ üben Piloten Luftangriffe. Sie kommen aus Deutschland, den USA, Japan und anderen Staaten, die Teil des Verteidigungsbündnis Nato sind. Insgesamt sind 250 Militärflugzeuge Teil des Manövers. Nach Angaben der Bundeswehr beteiligt sich die Luftwaffe mit 70 Maschinen.

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Deutschland stellt nicht die meisten Flugzeuge, obwohl es Ausrichter dieser Übung ist. Die Teilnehmerländer wollen auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs ihre Verteidigungsfähigkeit unter Beweis stellen. Hier zeigen wir einige der Modelle, die bei „Air Defender“ abheben.

Der Eurofighter

In Mecklenburg-Vorpommern auf dem Flughafen Rostock-Laage stehen zwei Bundeswehr-Eurofighter und warten auf ihren Einsatz zur beginnenden Luftwaffenübung.
In Mecklenburg-Vorpommern auf dem Flughafen Rostock-Laage stehen zwei Bundeswehr-Eurofighter und warten auf ihren Einsatz zur beginnenden Luftwaffenübung. © dpa | Bernd Wüstneck

Im Eurofighter findet eine Person Platz. Es ist ein allwetterfähiges Mehrzweckkampfflugzeug. Die insgesamt 138 Eurofighter bilden laut der Luftwaffe das Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte und wichtig für die Bündnisverpflichtungen in der Nato. Der Eurofighter kann in den Überschallbereich beschleunigen und über längere Zeit mit Überschall fliegen. Bei der Nato-Übung „Air Defender 23“ kommen 30 Eurofighter der Bundeswehr zum Einsatz.

Der Tornado

Ein deutscher Tornado hebt vom Militärflughafen Jagel ab, um an der Air-Defender-Übung teilzunehmen.
Ein deutscher Tornado hebt vom Militärflughafen Jagel ab, um an der Air-Defender-Übung teilzunehmen. © AFP | Axel Heimken

Der PA-200 Tornado ist ein allwetterfähiges, zweisitziges Kampfflugzeug. Das besondere am Kampfjet: Er kann bei nahezu jeder Wetterlage in den extremen Tiefflug – also 60 Meter über dem Erdboden – gehen. Der Autopilot übernimmt dabei die Steuerung. Bei manueller Steuerung kann die Flughöhe sogar bis auf 30 Meter verringert werden.

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Die ersten Tornados wurden im Jahr 1981 an die Bundeswehr geliefert. Früher besaß Deutschland einmal 357 Stück, heute sind es nur noch 85. Die Tornados sollen langfristig durch Eurojets und F-35 aus US-amerikanischer Fertigung abgelöst werden. Das Flugzeug ist 17,23 Meter lang und 28,5 Tonnen schwer.

Der wuchtige: Airbus A400M

Zwei Airbus A400M der Luftwaffe landen zu Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers am Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover.
Zwei Airbus A400M der Luftwaffe landen zu Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers am Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover. © dpa | Julian Stratenschulte

Der Airbus A400M hat vier Propeller-Motoren und ist als strategisches und taktisches Transport- und Tankflugzeug konzipiert. Er kann Personal und Material transportieren. In dem dicken Bauch der Maschine finden bis zu 114 Soldaten Platz, aber auch ein Kampfhubschrauber wie der Tiger oder vier Geländewagen vom Typ Wolf oder der Schützenpanzer Puma passen in den großen Laderaum.

Der A400M ist zudem als fliegende Tankstelle nutzbar. Andere Flugzeuge können im Flug andocken, um während des Fluges bei über 500 Stundenkilometern betankt zu werden. Beim Abflug kann die Transportmaschine bis zu 141 Tonnen wiegen – so viel wie 35 ausgewachsene Elefanten.

Der „kämpfende Falke“ F-16

Ein F-16-Kampfjet der US-Luftwaffe ist vor den ersten Übungsflügen während des Manövers im Juni auf dem Militärflughafen Jagel zu sehen.
Ein F-16-Kampfjet der US-Luftwaffe ist vor den ersten Übungsflügen während des Manövers im Juni auf dem Militärflughafen Jagel zu sehen. © AFP | Axel Heimken

Die F-16 ist ein Kampfflugzeug mit einer Flügelspannweite von circa neun Meter und gehört weltweit zu den leistungsfähigsten Militärjets. Der US-amerikanische Kampfjet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 2100 Kilometer pro Stunde. Neben der amerikanischen Air Force und der israelischen Luftwaffe, fliegen auch viele andere Nationen die F-16. Sie wird als Einsitzer und Zweisitzer produziert. Das könnte Sie auch interessieren: Ukraine: Warum die F-16 Russland vor Probleme stellen könnte

Das „Warzenschwein“

Ein Fairchild A-10 Thunderbolt II Flugzeug der US AIr Force hebt auf dem Flugplatz Lechfeld ab.
Ein Fairchild A-10 Thunderbolt II Flugzeug der US AIr Force hebt auf dem Flugplatz Lechfeld ab. © Getty Images | Alexander Koerner

Seit mehr als 40 Jahren vertrauen die US-amerikanischen Luftstreitkräfte auf die Fairchild A-10 Thunderbolt II, die auch als „Warzenschwein“ („Warthog“) bekannt ist. Die Maschine wird zur Unterstützung eigener Truppen über dem Gefechtsfeld genutzt und ist vor allem zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge vorgesehen. Es ist sehr wendig und kann auch von dürftigen Startbahnen abheben.

Die F-35 Lightning II

Eine F-35 Lightning II der US-Amerikaner fliegt über Polen. Auch die Bundesregierung hat das Flugzeug schon bestellt.
Eine F-35 Lightning II der US-Amerikaner fliegt über Polen. Auch die Bundesregierung hat das Flugzeug schon bestellt. © dpa | Senior Airman Joseph Barron

Die Lockheed Martin F-35 Lightning II ist ein Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug. Die USA und die Niederlande nehmen damit an der Nato-Übung „Air Defender 23“ teil. Durch Formgebung und Materialwahl kann der Jet durch gegnerische Radargeräte erst sehr spät erfasst werden. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 1976 Stundenkilometern.

Die „Hornisse“ F/A-18

Ein Kampfflugzeug vom Typ F/A-18 Hornet startet vom Fleugzeugträger USS Ronald Reagan vor der Küste von Südkorea.
Ein Kampfflugzeug vom Typ F/A-18 Hornet startet vom Fleugzeugträger USS Ronald Reagan vor der Küste von Südkorea. © dpa | Song Kyung-SeokPool

Die Boeing vom Typ F/A-18 Hornet ist ein zweimotoriges Mehrzweckkampfflugzeug, das in den USA hergestellt wird. Die „Hornisse“ wurde primär für den Einsatz auf Flugzeugträgern der United States Navy entworfen. Bei der Übung in Deutschland nimmt das jüngste Nato-Mitglied mit diesen Flugzeugen teil. Die breite Palette moderner Waffen, die das Flugzeug tragen kann, ermöglicht Gefechte außerhalb und innerhalb der Sichtweite bei allen Wetter- und Lichtverhältnissen.

Stark wie Herkules: Die C-130J

Ein Hercules-Flugzeug C-130J der Firma Lockheed Martin ist während des Militär-Manövers auf dem Militärflugplatz in Wunstor stationiert.
Ein Hercules-Flugzeug C-130J der Firma Lockheed Martin ist während des Militär-Manövers auf dem Militärflugplatz in Wunstor stationiert. © AFP | Ronny Hartmann

Die C-130J Hercules ist ein militärisches Transportflugzeug mit vier Turboprop-Triebwerken. Die Hercules ist eines der am längsten gebauten Flugzeuge der Welt, es wird seit 1956 in Serie produziert. Die Maschine ist dafür ausgelegt auf Sandstränden oder Graspisten zu landen. Sie kann beim Start bis zu 74.389 Kilo wiegen.

Die wendige „Greif“

Ein JAS 39 Gripen-Kampfflugzeug der schwedischen Luftwaffe steht in Pirkkala in Finnland vor einem Hangar.
Ein JAS 39 Gripen-Kampfflugzeug der schwedischen Luftwaffe steht in Pirkkala in Finnland vor einem Hangar. © dpa | Kalle Parkkinen

Ungarn nimmt mit der schwedischen Saab JAS 39 Gripen an der Übung teil. In dem wendigen Mehrzweckkampfflugzeug finden ein bis zwei Personen Platz. Der große Vorteil dieses Flugzeugs, ist, dass es auch auf Behelfspisten, Autobahnen und unbefestigten Straßen starten und landen kann.

Die Drohne

Eine US-amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 steht während einer Flugschau auf dem Flugplatz von Kandahar, Afghanistan.
Eine US-amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 steht während einer Flugschau auf dem Flugplatz von Kandahar, Afghanistan. © dpa | MASSOUD HOSSAINI

Die MQ-9 Reaper zu Deutsch „Sensenmann“ ist eine Aufklärungs- und Angriffsdrohne. Das ferngesteuerte Flugzeugsystem dient der Aufklärung, Luftunterstützung und Angriffen mit Präzisionswaffen. Die Drohne kann bis zu 24 Stunden lang fliegen und hat eine Spannweite von 20,12 Metern. Sie wird bis zu 482 Stundenkilometer schnell.

Die unverwüstliche F-15

Eine F-15C der Royal Saudi Air Force während der Übung Green Shield 2014 in Frankreich.
Eine F-15C der Royal Saudi Air Force während der Übung Green Shield 2014 in Frankreich. © imago/StockTrek Images | imago stock&people

Als nahezu unverwüstlich gilt die F-15 Eagle, die 1972 ihren Jungfernflug absolvierte. Das Flugzeug kann sich mit hoher Geschwindigkeit einem Ziel nähern und sich notfalls schnell aus kritischen Situationen befreien zu können. Außerdem ist die Maschine verhältnismäßig günstig und kann viel mehr Waffen mitführen.

Der Stratotanker

Ein KC-135 Stratotanker der US-amerikanischen Streitkräfte steht in Tschechien auf einem Rollfeld.
Ein KC-135 Stratotanker der US-amerikanischen Streitkräfte steht in Tschechien auf einem Rollfeld. © imago/CTK Photo | David Tanecek

Für die Luftbetankung der US-Luftwaffe ist die Boeing KC-135 Stratotanker unverzichtbar. Die Maschine dient auch zum Transport von Fracht und Truppen. Zudem kann sie für medizinische Evakuierungen eingesetzt werden. Fast der gesamte interne Treibstoff kann durch den fliegenden Ausleger gepumpt werden. Ein Besatzungsmitglied, der so genannte Boom-Operator, sitzt im hinteren Teil des Flugzeugs stationiert und steuert im Flug die Luftbetankung.

Der Transporthubschrauber CH-53

Bei einem Wald- und Moorbrand ist ein Bundeswehrhubschrauber Sikorsky CH-53 im Einsatz.
Bei einem Wald- und Moorbrand ist ein Bundeswehrhubschrauber Sikorsky CH-53 im Einsatz. © dpa | Bernd Wüstneck

Der Transporthubschrauber Sikorsky CH-53 wird zur Beförderung von Mensch und Material sowie für Sonderaufgaben genutzt. Er kam zum Beispiel vor kurzem bei einem Wald- und Moorbrand in Mecklenburg-Vorpommern zu Einsatz. Deutschland nimmt mit zwei Modellen an der Übung teil.