Erfurt. Viele der an Long-Covid Erkrankten sind junge Leute, die teils mit schweren Beeinträchtigungen pflegebedürftig ins Elternhaus zurückkehren. Ein Verband fordert Hilfen.

Die Pflege von Long-Covid-Patienten überfordert viele Angehörige. Laut dem Berufsverband Pflegender An- und Zugehöriger seien unter den Erkrankten viele Jugendliche und junge Erwachsene, die teils mit sehr schweren Beeinträchtigungen wieder pflegebedürftig ins Elternhaus zurückkehren müssten und dort überwiegend ausschließlich von ihren Eltern versorgt würden. Weil Pflegedienste bisher nicht auf die Versorgung eingestellt seien, müssen es die Familien allein hinbekommen. Viele kämen so an die Grenzen psychischer und physischen Belastbarkeit.

Edeltraut Hütte-Schmitz, Vorsitzende der Fachkommission Pflegepolitik des Verbandes Pflegender An- und Zugehöriger in Deutschland. Der Verband verweist auf die Belastungen bei der häuslichen Pflege von überwiegend jungen Long-Covid-Patienten durch deren Eltern.
Edeltraut Hütte-Schmitz, Vorsitzende der Fachkommission Pflegepolitik des Verbandes Pflegender An- und Zugehöriger in Deutschland. Der Verband verweist auf die Belastungen bei der häuslichen Pflege von überwiegend jungen Long-Covid-Patienten durch deren Eltern. © Verband Pflegender An- und Zugehöriger in Deutschland

Der Verband reagierte auf ein vom Bund vorgestelltes Versorgungsforschungsprogramm, mit dem diejenigen unterstützt werden sollen, die an den Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus leiden. „In fast allen Regionen fehlen Angebote zur pflegerischen Versorgung von Long-Covid-Patienten – viele betroffene Familien sind enorm überfordert“, sagte Edeltraut Hütte-Schmitz, Vorsitzende der Fachkommission Pflegepolitik des Verbandes. Deshalb sollten Modellprojekte zur sofortigen praktischen pflegerischen Unterstützung der Betroffenen ins Forschungsprogramm integriert werden.

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