Berlin. Vertuscht die US-Regierung Informationen über Außerirdische? Das hat nun zumindest ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter behauptet.

Immer wieder werden in den USA nicht identifizierbare Flugobjekte gesichtet, deren Herkunft bis heute nicht geklärt ist. Handelt es sich um Außerirdische? Besuchen Alien die Erde? Unklar. Zwei frühere Militärpiloten und ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter haben nun jedoch in einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses von Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und deren Analysen berichtet.

Ex-Geheimdienstmitarbeiter David Grusch sagte am Mittwoch (Ortszeit) unter Eid, er habe mit Beamten gesprochen, die aus erster Hand Erkenntnisse über Flugobjekte hätten. Daraus seien demnach "nicht-menschliche" Überreste geborgen worden, berichtete er in einem Videomitschnitt der Anhörung. Grusch bezeichnete solche Objekte laut CNN als Problem für die nationale Sicherheit der USA. Er erklärte außerdem, dass die US-Regierung seit "Jahrzehnten" ein geheimes Programm habe, um Ufo-Teile zu bergen und zu untersuchen.

Ufos über den USA? Pentagon weist Vorwürfe der Vertuschung zurück

Da die meisten seiner Informationen vertraulich seien, könne er in einer öffentlichen Sitzung nicht darüber sprechen, sagte der frühere Geheimdienstmitarbeiter. Das Pentagon wies die Vorwürfe zurück. Eine Sprecherin sagte, es gebe keine belegbaren Informationen über Programme zur Sammlung oder zum Nachbau außerirdischer Materialien. Die beiden Ex-Piloten berichteten ihrerseits von eigenen Sichtungen unidentifizierter Objekte. Viele Vorfälle würden nicht gemeldet, weil Piloten etwa Angst um ihren Job hätten, bemängelten sie.

Die Anhörung war infolge eines Interviews einberufen worden, das Grusch dem Branchenportal "The Debrief" bereits im Juni gegeben hatte. Darin hatte er ähnliche Aussagen gemacht – allerdings auch einige Behauptungen aufgestellt, die er in der Anhörung nicht mehr wiederholte. So hatte er in dem Interview unter anderem erklärt, dass die US-Regierung im Besitz eines außerirdischen Flugobjekts von der Größe eines Football-Felds sei.

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USA: Angeordnete fordern mehr Transparenz

Die Abgeordneten sprachen sich für mehr Transparenz der Regierung bei dem Thema aus. "Ich denke, wir werden uns anschauen, was wir machen können, um mehr dieser Informationen öffentlich zu machen", sagte der republikanische Abgeordnete Glenn Grothman zum Abschluss der Anhörung. Der Sender CBS zitierte den Republikaner Tim Burchett aus Tennessee: "Wir werden die Vertuschung aufdecken, und ich hoffe, dass dies nur der Anfang von vielen weiteren Anhörungen ist und dass sich noch viel mehr Menschen zu diesem Thema äußern."

Solche Sichtungen würden ernst genommen und untersucht, betonte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch vor Journalistinnen und Journalisten. Er fügte hinzu: "Wir haben nicht die Antworten dafür, was diese Phänomene sind."

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Laut Bericht keine Erklärung für Dutzende Himmelserscheinungen

Im Januar hatte es erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Anhörung zu dem Thema im Kongress gegeben. In den vergangenen Jahren hatte das US-Verteidigungsministerium Berichte vorgelegt, denen zufolge es für Dutzende Himmelserscheinungen aus den vorigen zwei Jahrzehnten bislang keine Erklärungen gebe. Allerdings gebe es auch keine Hinweise auf geheime Technik anderer Länder oder auf außerirdisches Leben, hieß es weiter.

Im Juni hatte eine Expertengruppe der US-Raumfahrtbehörde Nasa ein öffentliches Treffen abgehalten und sich für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von ungewöhnlichen Phänomenen ausgesprochen. Viele Beobachtungen aus der Vergangenheit könnten nicht aufgeklärt werden, weil es zu wenige und zu schlechte Daten gebe, hieß es. Auch das Pentagon hatte eine unzureichende Datenlage bemängelt.

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Grusch arbeitete US-Medien zufolge 14 Jahre lang als Geheimdienstoffizier unter anderem bei der US-Luftwaffe und gehörte von 2019 bis 2021 zu einer Arbeitsgruppe für nicht identifizierte ungewöhnliche Phänomene. (csr/dpa)