Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke will im Falle eines Wahlsiegs in die Regierungszentrale in Erfurt. Auf eine wichtige Frage gibt er im Interview indes keine Antwort.

Im MDR-Sommerinterview hat sich der AfD-Politiker Björn Höcke zu seinen politischen Ambitionen geäußert. "Wenn meine Partei mich auf dem Landesparteitag Ende des Jahres zum Spitzenkandidaten kürt und wenn wir dieses Ergebnis halten und ausbauen können, das uns Umfragen prognostizieren, dann möchte ich selbstverständlich in die Staatskanzlei einziehen", sagte Höcke am Mittwoch im MDR-Sommerinterview.

Parteien im Landtag lehnen Bündnisse mit AfD ab

Höcke sagte, "in aller Bescheidenheit", es gehe nicht um seine Person. In der Vergangenheit hatte sich Höcke auch offen dafür gezeigt, notfalls persönlich auf einen Posten in einer möglichen Landesregierung zu verzichten, wenn das die Voraussetzung dafür ist, dass die AfD in eine Regierungsbeteiligung kommen kann.

Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Im Parlament ist die AfD vollkommen isoliert, alle anderen im Landtag vertretenen Parteien lehnen Bündnisse mit ihr ab. Eine Regierungsbeteiligung gilt deshalb derzeit als unrealistisch.

Höcke schließt Wahlkreis-Wechsel weg vom Eichsfeld nicht aus

Höcke hatte in der Vergangenheit mehrfach einen Regierungsanspruch der AfD betont. Umfragen sahen sie im Freistaat zuletzt mit Werten zwischen 28 und 34 Prozent als stärkste Kraft - noch vor der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Derzeit ist die AfD im Parlament nach Abgängen von Abgeordneten die drittstärkste Fraktion.

Eine Antwort blieb Höcke auch nach mehrmaligen Nachfragen des Moderators schuldig: Ob er erneut in seinem Wahlkreis im Eichsfeld antreten werde. Bei den beiden vergangenen Wahlen hatte er sich hier nicht gegen die CDU durchsetzen können. Offenbar gibt es Überlegungen, dass Höcke im Altenburger Land antreten könnte, um ein Direktmandat zu erringen. Hintergrund ist, dass die AfD 2024 möglicherweise so viele Wahlkreise in Thüringen gewinnt, dass für Höcke selbst Platz 1 auf der Landesliste nicht ausreichen würde, um in den Landtag einzuziehen, sondern nur ein gewonnener Wahlkreis.

Nach Angaben von Höcke wird die AfD 2024 in jedem der 44 Thüringer Wahlkreise einen Direktkandidaten aufstellen.

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