Berlin. Die Grippewelle in Deutschland hat begonnen. Was in diesem Jahr besonders ist – und wozu das RKI jetzt rät. Die Infos im Überblick.

Die Nase läuft, der Hals kratzt: Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken derzeit an Grippe. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat deshalb den Beginn der Grippewelle ausgerufen.

Rückwirkend datieren die Experten deren Start auf Mitte Dezember – genauer gesagt auf die Woche bis zum 16. Dezember (50. Kalenderwoche). Damals war die Zahl der nachgewiesenen Grippeinfektionen deutlich gestiegen. Vom Beginn einer Welle wird dann gesprochen, wenn in jeder fünften im Referenzzentrum für Influenzaviren untersuchten Probe von Patienten mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion Influenzaviren nachgewiesen werden. Zu den typischen Anzeichen einer Grippe gehören:

  • Fieber
  • Husten
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • Muskel- und Kopfschmerzen

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Nicht jede Erkältung ist eine Grippe

Wichtig ist, dass es sich nicht bei jeder Erkältung um eine Grippe handelt, auch wenn man es umgangssprachlich oft so bezeichnet. Meist ist dann aber ein grippaler Infekt gemeint, der durch andere Viren ausgelöst wird. Ein solcher ist in der Regel harmloser und bahnt sich im Gegensatz zu einer echten Grippe, deren Symptome oft schlagartig auftreten, langsam an.

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Durch Laboranalysen bestätigte Fälle der „echten“ Grippe werden in der Regel an das RKI übermittelt. Das Institut registrierte in der Zeit zwischen dem 18. und 31. Dezember knapp 9000 Nachweise. Wegen der Feiertage seien die Zahlen für die letzte Dezemberwoche allerdings nur eingeschränkt bewertbar, da in dem Zeitraum unter anderem weniger getestet werde. Insgesamt wurden dem Institut seit Oktober rund 16.600 Grippefälle gemeldet.

Grippewelle hat begonnen: Viele Kinder betroffen

Betroffen sind derzeit vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene. Heikel ist, dass viele Infektionen durch den einst als „Schweinegrippe“ bekannt gewordenen Erreger ausgelöst werden. Dieser zirkuliert seit seinem ersten Auftreten 2009 auch saisonal in Deutschland und löst auch bei jungen Menschen häufiger als andere Subtypen schwere Verläufe bis hin zum Tod aus. Insbesondere dann, wenn Grundkrankheiten vorliegen.

„Insgesamt sind solche schweren Verläufe bei jungen Menschen aber selten“, heißt es vom RKI. Allgemein würde vor allem bei älteren Menschen das Risiko bestehen, schwer an einer Grippe zu erkranken oder zu sterben. Die Zahl der Todesfälle kann bei den einzelnen Grippewellen stark schwanken, von mehreren Hundert bis über 25.000 in der Saison 2017/18.

„Alle Personen, für die die Stiko die Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich möglichst bald noch impfen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist“, heißt es im aktuellen Bericht des RKI. Dazu zählen unter anderem alle Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko. Impfen lassen kann sich aber grundsätzlich jeder.