Rom. Italiens Ministerpräsidentin Meloni wehrt sich gegen gefälschte Porno-Videos von ihr. Vor Gericht will sie eine hohe Summe erstreiten.

Giorgia Meloni geht gerichtlich gegen gefälschte Porno-Videos vor, bei denen ihr Gesicht auf den Körper von Pornodarstellerinnen kopiert wurde. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete, will die italienische Ministerpräsidentin mit einer Klage gegen zwei Männer einen Schadenersatz von 100.000 Euro durchsetzen.

Wie es von Melonis Anwältin hieß, werde die Vorsitzende der ultrarechten Partei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) zu dem Prozess auf der Mittelmeerinsel Sardinien am 2. Juli persönlich erscheinen. Bei einem Erfolg werde Meloni das Geld an einen Fonds zur Unterstützung von Frauen spenden, die Opfer von männlicher Gewalt wurden.

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Italien: Verfahren richtet sich gegen 40 Jahren alten Mann

Das Gerichtsverfahren richtet sich bislang gegen einen 40 Jahre alten Mann, der auf Sardinien lebt. Kommende Woche soll darüber entschieden werden, ob auch gegen dessen 73-jährigen Vater Anklage erhoben wird – Meloni will sich der Klage anschließen. Dem Sohn wird zur Last gelegt, mithilfe einer Video-Software Pornodarstellerinnen das Gesicht der47-Jährigen verpasst zu haben. Die Filme waren nach Angaben der Ermittler über eine US-Website monatelang im Internet zu sehen und wurden auch millionenfach geklickt. Die Ermittlungen zum Fall laufen bereits seit rund vier Jahren.

Melonis Klage wurde auch damit begründet, dass die Ministerpräsidentin eine Botschaft senden wolle – „an alle Frauen, die Opfer einer solchen Art von Machtmissbrauch sind, keine Scheu davor zu haben, Anzeige zu erstatten“. Die Fratelli-Vorsitzende regiert seit Oktober 2022 in Rom an der Spitze einer Dreierkoalition, wobei die Videos offensichtlich zu einer Zeit manipuliert wurden, als sie noch in der Opposition war.

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