Berlin / New York. Die Chancen und Gefahren Künstlicher Intelligenz beschäftigen die Vereinten Nationen. Jetzt hat die UN dazu ein Papier verabschiedet.

Künstliche Intelligenz (KI) hat es in einem Eilverfahren in den menschlichen Alltag geschafft – und sorgt seitdem für viele Diskussionen. Die rasend schnelle Entwicklung der digitalen Technik bereitet vielen Leuten Sorgen, andere sehen darin große Chancen für die Zukunft der Menschheit. Erstmals hat sich nun die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) offiziell mit diesem Thema auseinandergesetzt und ein Papier verabschiedet.

In dem von den USA eingebrachten Papier sprach sich die Versammlung dafür aus, internationale Regeln und einen globalen Konsens über „sichere und vertrauenswürdige Systeme der Künstlichen Intelligenz“ festzusetzen. Der Missbrauch von KI wurde im Zuge dessen auch offiziell verurteilt. Es wurden aber auch Chancen benannt: So ermögliche die Künstliche Intelligenz vor allem mit ärmeren Ländern eine bessere Zusammenarbeit. Unterm Strich steht also ein Beschluss, der sich für eine Maßregelung der Technik einsetzt, aber nicht ihre Chancen verkennen will.

Künstliche Intelligenz soll laut UN-Vollversammlung gemaßregelt werden

Das Papier konnte ohne vorherige formale Abstimmung einstimmig in der Vollversammlung angenommen werden, weil im größten Gremium der UN nach monatelangen Verhandlungen zwischen Diplomaten aller Länder ohne weitere Änderungsvorschläge akzeptiert worden war. Solche Resolutionen sind zwar nicht rechtlich bindend, gelten aber als wichtiges Signal der 193 Staaten umfassenden Organisation.

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