Bad Berka. Zwischen CDU und AfD will sich die sehr konservative Werteunion in Position bringen. Für die Landtagswahl in Thüringen sollen jetzt die Weichen gestellt werden.

Die neu gegründete Partei Werteunion will in Thüringen nach eigenen Angaben mit ihrem ersten Landesverband an den Start gehen. Die Gründung sei für diesen Sonntag in Bad Berka (Weimarer Land) geplant, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Direkt nach der Gründung und der Wahl eines Vorstandes sollen bereits personell die Weichen für die Thüringen Landtagswahl im September gestellt werden.

„Insgesamt stellen sich rund dreißig Kandidaten zur Wahl“, sagte der Sprecher zur geplanten Landesliste der Partei. Ob der Chef der Bundespartei, Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, doch bei der Landtagswahl in Thüringen antritt, scheint offen.

Maaßen zur Gründung des Thüringer Landesverbandes erwartet

Bisher hatte das der 61-Jährige verneint. Allerdings soll es Stimmen in den Reihen der Thüringer Werteunion geben, die seine Kandidatur ausdrücklich befürworten. Maaßen wird zur Gründung des Thüringer Landesverbandes am Sonntag in Bad Berka erwartet. Das ehemalige CDU-Mitglied ist Thüringen seit einiger Zeit verbunden - Maaßen hatte 2021 in Südthüringen erfolglos für den Bundestag kandidiert.

Unter den Bewerbern für die Landesliste seien Handwerker, Unternehmer, Arbeiter, Beamte und Angestellte, erklärte der Landesbeauftragte der Werteunion, Albert Weiler. Er war zeitweise Thüringer Bundestagsabgeordneter für die CDU.

Nach Angaben des Parteisprechers hat die Werteunion in Thüringen bisher etwa 50 Mitglieder aufgenommen. Rund 550 weitere Aufnahmeanträge seien gestellt worden, auch von ehemaligen Mitgliedern der kürzlich aufgelösten Kleinstpartei Bürger für Thüringen. Die Anträge würden geprüft. Zudem gebe es eine 15-monatige Probezeit für neue Mitglieder. Damit wolle die Werteunion sichern, dass sich keine Extremisten in ihren Reihen finden.

Die Werteunion als Bundespartei war Mitte Februar gegründet worden. Ende Januar war bekannt geworden, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz Daten zu Maaßen im Informationssystem der Behörde im Bereich Rechtsextremismus gespeichert hat. Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident hat dagegen beim Verwaltungsgericht Köln Klage eingelegt.