Großburschla. Mit einem Bürgerfest im Festzelt setzen Hessen und Thüringer bei Großburschla im Wartburgkreis die Feierlichkeiten zu 30 Jahren Mauerfall fort.
Das Musikkorps der Bundeswehr spielte am Sonnabend zum Bürgerfest, zu dem die Ministerpräsidenten beider Bundesländer eingeladen haben. Das Festzelt steht genau auf der Grenze zwischen Hessen und Thüringen.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dankte allen, die für die Öffnung der Grenze 1989 gesorgt haben: den Menschen in den Gottesdiensten und auf den Straßen und ebenso denjenigen, die ihre Waffen niedergelegt haben. 30 Jahre danach brauche es wieder „Mutmacher und keine Miesmacher“.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte, wie wichtig es ist, die Menschen heute „beieinander“ zu halten. Politische Grundüberzeugungen würden für ihn dabei keine Rolle spielen. Beide Ministerpräsidenten hatten sich zuvor mit dem Schriftzug auf einer Fotoleinwand verewigt: „Das Trennende überwinden, lasst uns diese Region als Beispiel dafür nehmen“.
In der früheren Region an der innerdeutschen Grenze leben 20.000 Menschen in fünf Gemeinden.
Neonfarbenes Kreuz sorgt für Irritationen bei Mauerfall-Gedenken
Ein Kreuz in Neonfarbe hätte beim Festakt der Bundesländer Thüringen und Hessen zum Mauerfall fast einen großen Auftritt gehabt. Ein Vermessungsamt hatte die Markierung für Sanierungsarbeiten genau an der Stelle auf die Werrabrücke bei Treffurt-Großenburschla gesprüht, an der die Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) und Volker Bouffier (CDU) der Opfer der deutschen Teilung gedenken sollten.
Das Problem: Die Leuchtfarbe spiegelte sich in der neuen Gedenktafel am Brückengeländer und wäre auf jedem Foto und Fernsehbild zu sehen gewesen. Die Mitarbeiter beider Staatskanzleien bemühten sich zunächst vergeblich um Abhilfe. Eine einzelne Rose deckte das Kreuz nicht genug ab. Zwei Fußmatten aus einem Polizeiauto waren noch auffälliger. Schließlich fand sich doch eine geschmackvolle Lösung: ein Strauß weißer Blumen.
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