Erfurt. Bildungspolitiker Tischner kritisiert die nachlassenden Unterstützung durch die Landesregierung. Rot-Rot-Grün will bis 2025 flächendeckend Gemeinschaftsschulen ausbauen.

Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag macht sich für Regelschulen stark.

„Wir schlagen eine Imagekampagne vor, die auf die Möglichkeiten des Besuchs der Regelschule und einer anschließenden beruflichen Bildung hinweist. Regelschulen bieten ihren Absolventen angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs exzellente Zukunftschancen“, sagt der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner, im Gespräch mit dieser Zeitung. Zudem sollte die Schullaufbahnberatung an den Grundschulen Eltern auf die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung aufmerksam machen und sie über Perspektiven jenseits des Abiturs und der Hochschule aufklären.

Union will Image der Regelschulen mit Kampagne aufbessern

In ihrem Antrag, der in dieser Woche im Landtag beraten werden soll, betonen die Christdemokraten die „Regelschule als Herzstück der Schullandschaft“ mit rund 44.500 Schülern im Schuljahr 2018/2019. 42 Prozent aller Thüringer Schüler zwischen 10 und 16 Jahren besuchten die Regelschule, erläutert Tischner. Bei Gymnasien seien es 35 Prozent, bei Gemeinschaftsschulen 15 Prozent. „Dennoch schwindet die Unterstützung für die Regelschulen durch die rot-rot-grüne Landesregierung“, kritisiert Tischner und verweist auf den soeben ausgehandelten Koalitionsvertrag. Darin haben Linke, SPD und Grüne aufgeschrieben: „Wir wollen bis 2025 flächendeckend Gemeinschaftsschulen ausbauen.“

Die Union indes will Regelschulen weiter entwickeln, damit Schüler dort entsprechend ihrer Interessen, Neigungen, und Voraussetzungen gefördert werden. Ab der 9. Klasse soll ein berufliches Profil spezifische Erfahrungs- und Lernräume für Schüler eröffnen, die nach der 10. Klasse eine Ausbildung aufnehmen möchten. Hier sollen verstärkt Praktika absolviert und Unternehmenskontakte aufgebaut werden. Wer den Weg zum Abitur einschlagen möchte, soll mit Förderangeboten auf den wissenschaftlichen Anspruch der gymnasialen Oberstufe vorbereitet werden.

„Unsere große Hoffnung ist, dass wir am Ende zu einem Papier kommen, das möglichst breit vom Landtag getragen wird“, so Tischner.