Erfurt. Die Zahl der Meldungen über gefälschte Impfpässe hat in Thüringen zuletzt deutlich zugenommen. Dabei drohen empfindliche Strafen.

In Thüringen sind offenbar immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf. Entsprechende Hinweise hätten sich zuletzt gemehrt, teilten die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) und das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Vor allem die Zahl der Meldungen von Verdachtsfällen durch Apotheken sei zuletzt rapide gestiegen.

Eine genaue Zahl konnte eine Sprecherin auf Anfrage nicht nennen, sie bewege sich aber auf jeden Fall im zweistelligen Bereich. Erste rechtliche Schritte seien bereits eingeleitet worden.

"Die kriminelle Energie, die hinter den Fälschungen steht, ist erschreckend. Wir werden alle Fälle, die uns bekannt werden, zur Strafanzeige bringen", sagte KVT-Vorsitzende Annette Rommel.

Es drohen hohe Freiheitsstrafen

Die Kenntnisse zu Fälschungen im Impfpass und von Impfstempeln hätten zuletzt ein besorgniserregendes Level erreicht, hieß es weiter. Die KVT wies darauf hin, dass sämtliche Stempel für Impfstellen und Impfzentren im Freistaat ausschließlich von ihr in Auftrag gegeben werden.

"Dieses Verhalten ist absolut verantwortungslos und bringt andere in Gefahr", erklärte auch Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Urkundenfälschung sei kein Kavaliersdelikt, merkte sie an. Der Straftatbestand kann in schweren Fällen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden.