Themar. Zum Rechtsrock-Konzert in Themar sind am Freitag rund 300 Rechtsextremisten gekommen. Das Konzert der Band „Sturmwehr“ wurde abgebrochen.

Zum Rechtsrock-Konzert in Themar (Kreis Hildburghausen) sind bis Freitagabend mit etwa 300 Personen kaum Besucher gekommen. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) zeigte sich bei einem Besuch der Einsatzkräfte erfreut, dass das Alkoholverbot offenbar wirke. Der Minister ließ sich von den Einsatzkräften auch das Gelände für das Rechtsrock-Konzert zeigen. Mehrere der Neonazis beschwerten sich über das Alkoholverbot.

Das Neonazikonzert konnte Freitagnachmittag erst mit etwa zwei Stunden Verspätung beginnen. Die Kontrollen des Veranstaltungsgeländes durch die Ordnungsbehörde des Landratsamtes Hildburghausen dauerten deutlich länger als geplant. Das Konzert und die Stadt Themar werden durch starke Polizeikräfte abgesichert. Die Thüringer Beamten erhalten Unterstützung durch Hundertschaften aus Niedersachsen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Das Konzert der Band „Sturmwehr“ am Freitagabend wurde von der Polizei abgebrochen. Grund dafür sei gewesen, dass Lieder mit verbotenem Inhalt gespielt wurden, so die Polizei. Gegen die Band wurde für das gesamte Wochenende ein Auftrittsverbot ausgesprochen, das für Themar und Kloster Veßra gilt. Zudem hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Proteste gegen Konzert angekündigt

Freitagmorgen war bekannt geworden, dass auch für Kloster Veßra, dem Nachbarort von Themar, einen Veranstaltungsanmeldung vorliegt. Das bestätigte eine Sprecherin des Landratsamtes Hildburghausen. Auch dafür sei ein entsprechender Auflagenbescheid ergangen, der unter anderem ein Alkoholverbot enthalte. In Kloster Veßra betreibt ein bekannter Thüringer Rechtsextremist eine Gaststätte.

Das Oberverwaltungsgericht Weimar hatte am späten Donnerstagabend für das Rechtsrock-Konzert in Themar das vom Landratsamt erlassene Alkoholverbot bestätigt. Freitagabend darf auf dem Konzertareal lediglich Leichtbier ausgeschenkt werden, am Samstag überhaupt kein Alkohol. Freitag und Samstag sollen laut Veranstalter 1200 Neonazis zu den Konzerten kommen.

Zivilgesellschaftliche Gruppen, Vereine, die Kirchen aber auch die Linke, die Grünen sowie die SPD haben für Samstag zu Protesten gegen Rechtsextremismus und zu Demonstrationen für ein buntes, friedliches Thüringen aufgerufen. Zu diesen Veranstaltungen werden in Südthüringen Hunderte Teilnehmer erwartet.

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