Erfurt. Die Verlängerung der Ausgangssperre in Thüringen ist offenbar vom Tisch. Man wolle die Bund-Länder-Beschlüsse “1 zu1“ übernehmen, hieß es.

Eine Verlängerung der Ausgangsbeschränkung, wie sie innerhalb der Landesregierung diskutiert wurde, ist in Thüringen offenbar vorerst vom Tisch. Das Land wolle sich an die Vereinbarungen von Bund und Ländern halten, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. «Die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz werden wir in Thüringen 1:1 umsetzen.» Aktuelles zur Corona-Pandemie lesen Sie in unserem Blog

Im Freistaat gilt damit weiterhin eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 22 und 5 Uhr, die nur bei triftigen Gründen nicht eingehalten werden muss. Regionen mit sehr hohen Infektionszahlen, wie der Unstrut-Hainich-Kreis und das Eichsfeld, hatte zeitweise auch Ausgangsbeschränkungen tagsüber verhängt.

Thüringen habe bereits im Ländervergleich mit die härtesten Corona-Regeln, begründete Siegesmund die Entscheidung, die Beschlüsse von Bund und Ländern vom Dienstag ohne größere Modifikationen umzusetzen. «Es hapert aber noch an der Kontrolle und Durchsetzbarkeit», sagte die Grünen-Politikerin. Die Situation sei weiterhin dramatisch.

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«Wir tun gut daran, uns durch Experten gut beraten zu lassen.» Der wissenschaftliche Beirat des Landes müsste eigentlich vor jeder Kabinettssitzung gehört werden. «Nur dann sollten wir weitere Verschärfungen ernsthaft erwägen», so Siegesmund.

Sie hätte sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz mehr Einheitlichkeit unter den Bundesländern gewünscht, gerade in den Bildungsfragen aber auch bei Ausgangsbeschränkungen, äußerte die Umweltministerin.

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