Erfurt. Thüringer Politiker sind einem Medienbericht zufolge in den vergangenen zwei Jahren in fünf Fällen von Rechtsextremisten bedroht worden. Aktuell sei Linken-Ministerpräsident Bodo Ramelow am meisten gefährdet.

Im laufenden Jahr sei noch keine solche Bedrohung bekannt, wie der Nachrichtensender MDR unter Berufung auf Daten des Landeskriminalamts berichtet. Demnach wurden bei den bisherigen Fällen der vergangenen zwei Jahre Droh-E-Mails an die Politiker verschickt. Aus den Daten gehe aber nicht hervor, ob sie sich gegen Landes- oder Kommunalpolitiker richteten.

Am potenziell meisten gefährdet sei nach MDR-Informationen aus Polizeikreisen der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Demnach wurden auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle 2015 mehrfach rechtsextreme Morddrohungen gegen ihn ausgerichtet. Im Mai 2017 wurde zudem bekannt, dass Ramelow auf der sogenannten „Todesliste“ des Bundeswehrsoldaten Franco A. stand.

Mit Blick auf den Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke kündigte der Geschäftsführer des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes, Ralf Rusch an, dass sich sein Verband mit dem Thema rechtsextreme Bedrohungen gegen Kommunalpolitiker demnächst intern beschäftigen wolle.