Geisa/Rasdorf. Der frühere Regierungschef von Thüringen und Rheinland-Pfalz hat den Point-Alpha-Preis für Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas erhalten.

Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) hat den Point-Alpha-Preis für Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas erhalten. Der frühere Regierungschef von Thüringen und Rheinland-Pfalz sei "eine der herausragenden Personen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Samstag bei seiner Laudatio in der Gedenkstätte Point Alpha zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen.

Der heute 88-jährige Vogel zeigte sich geehrt und erfreut. "Aber vor allem fühle ich mich beschämt." Wenn er auf die bisherigen Preisträger blicke, könne er sich nicht ohne weiteres hinzuzählen. In der Vergangenheit hatten unter anderem der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), Ex-Kreml-Chef Michail Gorbatschow und der ehemalige US-Präsident George Bush senior die Auszeichnung erhalten.

Dass die Wiedererrichtung des Freistaats Thüringen gelungen war, sei nicht sein Verdienst gewesen, sagte Vogel weiter. Sondern es sei der Verdienst der Menschen vor Ort, die nach der Wende aus dem Stand Aufgaben übernommen hätten, auf die sie in keiner Weise vorbereitet waren. "Diesen Männern und Frauen sollte man ein Denkmal setzen."

Bernhard Vogel war der einzige Ministerpräsident, der je ein Land in West- und Ostdeutschland regiert hat. Von 1976 bis 1988 war er Regierungschef in Rheinland-Pfalz. Nach der Wende regierte er von 1992 bis 2003 in Thüringen. Damit kommt er auf insgesamt 23 Jahre Regierungszeit. Den mit 25.000 Euro dotierten Point-Alpha-Preis, den das Kuratorium Deutsche Einheit e.V. verleiht, hatte er eigentlich schon im vergangenen Jahr erhalten sollen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Preisverleihung jedoch verschoben.