Erfurt. Die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit finden in Erfurt statt.

Der Tag der Deutschen Einheit ist für viele ein Grund zum Feiern. Es überwiegt die Freude. Doch wo Licht ist, findet sich auch Schatten: So kommt die Angleichung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Ost und West 32 Jahre nach der Vereinigung kaum noch voran – trotz positiver Investitionssignale in den vergangenen Monaten.

Weiterhin groß ist der Lohnabstand und das Armutsrisiko. „Daran muss gearbeitet werden“, sagt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow dieser Zeitung. Der Linke-Politiker betont aber auch ausdrücklich: „Für mich ist das Glas nicht halbleer, sondern halbvoll. Wenn wir Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen addieren, lägen wir nach wirtschaftlichen Kennziffern in Europa auf Platz elf.“ Der Freistaat allein habe 60 Weltmarktführer. Das könne sich sehen lassen.

Bei den zentralen Feierlichkeiten, die dieses Jahr in Erfurt stattfinden, geht es ihm nicht darum, alles rosarot zu malen, aber durchaus Stolz zu sein auf das Erreichte. „Wir müssen mehr darüber reden, was die Menschen geleistet haben und unsere Betriebe können“, so der Ministerpräsident.