Erfurt. Wenn es nach Thüringens SPD-Chef Wolfgang Tiefensee gehen würde, würde das Regierungsbündnis von Linke und Grüne nach der Landtagswahl weiterbestehen.

Thüringens SPD-Chef Wolfgang Tiefensee will nach der Landtagswahl im Herbst das Regierungsbündnis mit Linke und Grünen fortsetzen. Tiefensee sagte im Sommerinterview von MDR Thüringen, in den Umfragen bescheinigten die Wähler Rot-Rot-Grün, gute Arbeit gemacht zu haben. Die SPD stehe aber auch für Gespräche mit anderen Parteien - mit Ausnahme der AfD - bereit, wenn es für eine rot-rot-grüne Neuauflage nicht reichen sollte. Der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl zeigte sich optimistisch, dass Linke, SPD und Grüne die Mehrheit der Stimmen bekommen. Tiefensee verwies hier auf die aktuelle Umfrage von infratest dimap. „Wir sind noch nur ganz wenige Prozentpunkte davon entfernt, dass wir es wieder schaffen.“

Bei der Umfrage kommt die SPD selbst nur noch auf acht Prozent. Das sind drei Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage im März dieses Jahres. Tiefensee sagte, er nehme das sehr ernst. Ein ähnlicher Abwärtstrend sei für die SPD aber auch in anderen Bundesländern zu verzeichnen. Das habe mit dem zu tun, was auf Bundesebene passiere. „Da muss jetzt geliefert werden. Butter bei die Fische. Nägel mit Köpfen machen, zum Beispiel bei der Grundrente.“ Tiefensee macht die Zukunft der Großen Koalition in Berlin abhängig von der Einführung einer bedingungslosen Grundrente. Von dieser Rente könnten allein in Thüringen 130.000 Menschen profitieren.

„Klimaschutz muss sozial gerecht sein“

Im Landtagswahlkampf will Tiefensee die SPD als Partei des Ausgleichs präsentieren und so um Wählerstimmen werben. Ein Beispiel ist seinen Angaben nach die Umweltpolitik. „Klimaschutz ist wichtig, aber er muss sozial gerecht sein. Wir dürfen ihn nicht wie Fahne vor uns hertragen, und am Ende zahlen die, die auf das Auto angewiesen sind. Hier muss die SPD die ausgleichende Kraft sein.“ Laut Tiefensee ist die SPD nach wie vor eine Volkspartei. Die Sozialdemokraten stünden für die Lebenswirklichkeit breiter Schichten.

Weitere Schwerpunkte im Wahlkampf der SPD seien die Themen Bildung und Schule sowie eine Förderpolitik für den ländlichen Raum.

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