Tanna. Künftig Auskunft für Bauwillige im Rathaus und im Internet

Die Stadt Tanna will ein Baulückenkataster anlegen. Dieses soll Bauwilligen auf der städtischen Homepage Auskunft über Grundstücke geben, die mit Häusern bebaut werden können. Das beschloss der Stadtrat – wie alle Anträge im ­öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung – einstimmig.

„Es wird ein Riesenaufwand“, sagte Bürgermeister Marco Seidel (parteilos). Da es seitens der Landespolitik so gewollt werde, dass freien Flächen im Ortskern bei der Bebauung gegenüber der Grünen Wiese am Ortsrand den Vorzug erhalten sollen, möchte die Stadt einen Überblick für Bauwillige schaffen. Bei der ­Erfassung benötige die Stadtverwaltung die Unterstützung der Ortsteilbürgermeister und Ortsteilräte.

„Es werden nur die Grundstücke auf der Internetseite eingestellt, deren Eigentümer die freie Fläche tatsächlich verkaufen möchten und eine Baugenehmigung prinzipiell möglich ist“, sagte Bauamtsmitarbeiter Maik Friedel. Für jede Baulücke soll in der Verwaltung und im Internet ein Steckbrief hinterlegt werden, der alle wichtigen Informationen zu Lage, Größe und möglicher Bebaubarkeit enthält. Es liege im Interesse der Stadt, dass freie Grundstücke in bereits erschlossenen Bereichen bebaut werden, damit die technische Erschließung mit Strom, Gas, Trink- und Abwasser ausreichend ausgelastet und effizient genutzt werde.

Mitten im Ort liegt auch das geplante 13.258 Quadratmeter große Wohngebiet „Stickereiweg“. Der Stadtrat billigte in der jüngsten Sitzung den vorliegenden zweiten Entwurf des Bebauungsplanes. 85 Prozent der Flächen sollen vermarktet, der Rest mit Verkehrsflächen bebaut werden. Der Entwurf umfasst Bauflächen für etwa 13 Wohnhäuser mit maximal zwei Vollgeschossen. Maximal 40 Prozent der Wohngrundstücke dürfen überbaut werden. In einem mit Altlasten belasteten Teilstück müsse der Erdboden 20 Zentimeter tief ausgetauscht werden, erklärte Planer Rasmus Röhling von der Gesellschaft für Ökologie und Landschaftsplanung mbH aus Weida.

Der Stadtrat fasste mehrere Beschlüsse, damit „An den Hofgelängen“ im Ortsteil Künsdorf eine Fläche in den Innenbereich aufgenommen wird. Bei Genehmigung könnten dort zwei bis drei Eigenheime entstehen. Die Eigentümer haben zum Ausgleich für die versiegelte Fläche 38 Obstbäume an einem Weg nordwestlich des Ortes zu pflanzen und drei Jahre lang zu pflegen, erklärte Planer Röhling.