Erfurt. Das Artensterben ist nach Ansicht von Umweltministerin Siegesmund eine ebenso große Herausforderung wie die Klimakrise. Rund 40 Prozent der Tier- und Pflanzenarten im Freistaat seien gefährdet.

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) sieht im Artensterben eine ebenso große Herausforderung für die Gesellschaft wie in der Klimakrise. Auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stünden unter anderem Gelbbauchunken, Kreuzottern oder die Fledermausart Großer Abendsegler, die alle auch in Thüringen heimisch seien. Insgesamt 40 Prozent der Arten im Freistaat seien in ihrem Bestand gefährdet, erklärte die Ministerin aus Anlass des Tages der biologische Vielfalt am Sonntag.

Nach Angaben des Ministeriums gibt es in Thüringen zwölf Natura 2000-Stationen als Netzwerk zum Erhalt von Naturschätzen. Zu diesen Schätzen gehörten Gebiete mit orchideenreichen Kalkmagerrasen oder mit Steppenrasen, für die Thüringen eines der bedeutendsten Vorkommensgebiete sei.

Die Stationen hätten seit 2016 etwa 300 Projekte angestoßen und umgesetzt. Sie seien dauerhaft gesetzlich gesichert und finanziert, das sei bisher einmalig in Deutschland. Das Ministerium unterstützt das Netzwerk nach eigenen Angaben mit über drei Millionen Euro jährlich.

Thüringen verfügt aktuell über 212 FFH-Schutzgebiete sowie 44 EU-Vogelschutzgebiete. Diese Gebiete umfassten eine Fläche von rund 270.000 Hektar - das sind nach Angaben des Umweltministeriums rund 17 Prozent der Landesfläche.

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