Erfurt. Der SPD-Landesvorsitzende Georg Maier appelliert dafür, Ausgaben zielgenau für Schwächere einzusetzen.

Thüringens SPD-Landesvorsitzender Georg Maier bezweifelt die gewünschte Wirkung – die Entlastung einkommensschwächerer Familien - der beitragsfreien Kindergartenjahre. Er sagte in einem Interview mit der Thüringischen Landeszeitung (TLZ) dazu: „Allerdings habe ich meine Zweifel, ob gerade diese Maßnahme so zielgenau ist, wie wir uns das wünschen.“ Man wisse bereits jetzt, dass die Maßnahme auch finanziell stärkeren Familien zu Gute komme.

Maier ist deshalb skeptisch ob der Einführung eines dritten beitragsfreien Jahres. Entlastet würden dadurch auch „stärkere Schultern“, sagte er und appellierte, bei jeder Maßnahme genau zu schauen, wofür das Geld ausgegeben wird. „Wir müssen uns bei jeder Maßnahme immer vor Augen halten, dass wir das Geld nur einmal ausgeben können und ob es nicht anderswo treffgenauer eingesetzt werden kann, um Schwächeren zu helfen. Deshalb bin ich bei einem weiteren beitragsfreien Kindergartenjahr derzeit zurückhaltend“, sagte Maier der TLZ.

Seit Linke, SPD und Grüne in Thüringen gemeinsam regieren ist der Einstieg in die beitragsfreie Kindergartenbetreuung gelungen. Eltern müssen im letzten und vorletzten Jahr keine Gebühren mehr dafür bezahlen. Ursprünglich sollte auch das drittletzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt werden – dann kam die Corona-Pandemie dazwischen.

Was Maier zu Privilegien für Corona-Geimpfte, den Zusammenhalt der Rot-Rot-Grünen Koalition und seiner Haltung zu Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagt, lesen Sie morgen auf unserer Website.