Gößnitz. 15. Modellbahnausstellung in der Gößnitzer Stadthalle findet großes Publikum. Alle üblichen Spurweiten präsentiert

„Man darf natürlich nicht den Fehler machen, den Kindern zu sagen: Ne, damit darfst du nicht spielen“, sagt René Pester aus Altenburg. Gut, dass sich die Mitglieder des Modelleisenbahnclubs (MEC) Altenburger Land an diese Empfehlung gehalten haben. Denn unter den aktuell 15 aktiven Mitgliedern sind vier Jugendliche, die mit ebenso großem Enthusiasmus dabei sind wie die „alten Hasen“. Abschauen können sie sich dabei eine Menge.

„Wir haben am Bahnbetriebswerk gebaut, Oberleitungen ergänzt und alles digital steuerbar gemacht“, erklärt der Vereinsvorsitzende André Jäger die Neuerungen seit der letzten Modelbahnausstellung. Bereits zum 15. Mal hatte der MEC in die Stadthalle eingeladen und konnte sich auch an diesem Wochenende nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Erneut hatte man sich starke Ergänzungen eingeladen, wie etwa das Gößnitzer Ehepaar Wonneburg und Dieter Hemmann. Sie präsentieren in jedem Jahr ein neues Modell eines bedrohten oder bereits verschwundenen markanten Gebäudes aus der Region. In diesem Jahr ist es die Große Mühle Gößnitz im Maßstab 1:87.

„Es macht Spaß, weil die älteren Gößnitzer damit etwas verbinden können“, sagt Hemmann. Seine Frau unterstützt ihn engagiert bei seinem Hobby, dem Bau der detailgetreuen Kunstwerke . „Sie hilft mir, dafür helfe ich ihr bei ihrem Hobby“, scherzt Dieter Hemmann. Das mit Sicherheit beeindruckendste Ausstellungsstück an diesem Wochenende hat sie zwei Jahre beschäftigt, eine maßstabsgetreue Kopie des Malzwerkes.

„Weil es keine Unterlagen mehr dafür gibt, haben wir alles selber ausgemessen. Und weil wir nicht aufs Dach wollten, haben wir beim Turm oder den Schornsteinen eben die Ziegel gezählt“, berichten die beiden. Für diese Feinarbeit haben sie extra ein Jahr ausgesetzt, ansonsten waren sie bei allen bisherigen Ausstellungen dabei.

Gerne gesehene Gäste sind auch die Mitglieder des 1. Rudolstädter Modellbahnclubs. „Von unseren zehn Mitgliedern sind immer acht bis neun da“, sagt Wieland Hopfe, der am Samstag den Nachbau der Oberweißbacher Bergbahn betreut. Dieses Modell beeindruckt ebenfalls durch Detailgenauigkeit der Standseilbahn. Während das Original über 300 Höhenmeter überwindet, sind es hier nur etwas über 30 Zentimeter, aber man bekommt einen Eindruck von der Leistung, die hier in den 1920er-Jahren erbracht wurde.

In einem Koffer findet hingegen die japanische Schienenlandschaft Platz, die der Gößnitzer Klaus Weidner nachgebaut hat. Bei der weltweit kleinsten Nenngröße T ist die Spur weniger als drei Millimeter breit, die winzigen Züge leuchten sogar. Die etwas größeren Loks des MEC können auch Dampf und Geräusche abgeben. „Hier kann man das Kind im Manne sein lassen“, sagt René Pester.