Katja Grieser über Zerstörer und Erneuerer

Wie kommt man darauf, einen Spielplatz kurz und klein zu schlagen? So sehr ich meine Gehirnzellen auch bemühe, ich finde auf diese Frage keine Antwort. Wenn ich von solchen Taten lese oder höre, nehme ich das ratlos und kopfschüttelnd zur Kenntnis. Es gibt keine Entschuldigung für blinde Zerstörungswut, das ist respektlos, um nicht zu sagen bösartig.

Und dann kommt das nächste Problem. Wer kümmert sich um neue Spielgeräte? Die sind nämlich teuer, vor allem in der Edelstahlausführung, die vandalismussicher sein soll. So dicke hat es die Stadt ja nicht. Das wussten die Eltern, die deshalb die Initiative ergriffen haben. Sie haben an einem Wettbewerb teilgenommen, Kleidersachenbörse organisiert und Klinken geputzt. Letztlich hat es geklappt, die 3400 Euro für das neue Spielgerät sind zusammen gekommen. Darüber freuen sich natürlich am meisten die Kinder, für die der Spielplatzbesuch jetzt wieder abwechslungsreicher wird.

Anett Geipel hofft nun, dass nicht wieder auf dem Spielplatz gewütet wird. In dem Fall wird sie nämlich aufhören, sich für den Waldspielplatz ins Zeug zu legen. Sie will nicht, dass ihre Arbeit buchstäblich mit Füßen getreten wird. Das ist verständlich. Doch selbst, wenn es die Spielplatzinitiative nicht mehr geben sollte, will sie weiter etwas für die Kinder der Stadt tun. Dann nämlich sollen die Einnahmen aus den Kindersachenbörsen an Kindergärten gehen. Einfach nur klasse, wie sich die Frau einsetzt.

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